Montag, 03.02.2020: Alois Andritzki

In der katholischen Kirche in Sachsen wird heute an vielen Orten an den sorbischen Priester Alois Andritzki erinnert. Er wurde 1914 in Radibor geboren und ging in Bautzen zur Schule. Nach seinem Theologiestudium in Paderborn kehrte er nach Sachsen zurück und wurde Kaplan an der katholischen Hofkirche in Dresden. Dort wirkte er auch als Jugendseelsorger des Bistums. In dieser Funktion kam er mit den Nationalsozialisten in Konflikt. Gegenüber einer Diktatur, die die Menschenwürde aus dem Blick verloren hat, formulierte er Widerspruch. Weil er die Zusammenarbeit mit den Nationalsozialisten verweigerte, kam er 1941 in das Konzentrationslager Dachau. Dort erkrankte er an Typhus und starb am 3. Februar 1943, vermutlich durch eine Giftspritze.

Es wird berichtet, dass er trotz der Bedrängnisse und der schweren Lebensbedingungen seine Fröhlichkeit nicht verloren habe und er seinen Glauben auch im Konzentrationslager intensiv gelebt habe. Er hat anderen beigestanden, die am Ende ihrer Kräfte waren. In Sachsen blieb die Erinnerung an ihn wach. Im Jahr 2011 wurde er in Dresden selig gesprochen.

Aus evangelischer Sicht braucht es keine Heiligen als Fürsprecher vor Gott Jeder Mensch kann sich im Gebet direkt an ihn wenden. Gott hört auf ernsthafte Gebete. Darauf vertrauen wir.  Auch im evangelischen Verständnis gibt es Heilige in dem Sinn, dass sie als Vorbilder des Glaubens dienen. Sie sind deswegen nicht unfehlbar und haben wie jeder Mensch Stärken und Schwächen. Aber in einem bestimmten Bereich wird an ihnen deutlich, wie Gott im Leben von Menschen wirkt. Ihr Glaube wird damit zur Ermutigung für andere.

Das gilt auch für Alois Andritzki. Deshalb möchte auch ich heute an ihn erinnern.

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