Mittwoch, 22.01.2020: Wetterbericht

"Mit den Temperaturen geht es jetzt abwärts. Im Nebel ist sogar Dauerfrost möglich. Durch Reifglätte kann es auf den Straßen zudem gefährlich glatt werden. In den nächsten Tagen Schnee auch in den niederen Lagen. Stellen Sie sich auf eine lange Frostperiode ein." Mmm. Bitte halten Sie das jetzt nicht für den Wetterbericht. Das ist alles frei erfunden. Aber es soll an den einzigen täglichen Prognosedienst erinnern, den wir haben. Da sagt jemand, wie der morgige Tag wird. Beeindruckend.

Dabei betont ein altes Sprichwort: "Mit Prognosen ist es schwierig, vor allem, wenn sie die Zukunft betreffen." Die Meteorologen sind also nicht zu beneiden. Und es tut nicht Wunder, wenn sie sich auch regelmäßig irren. Manchmal ahnen sie auch das Dilemma und ihre Ansagen wirken sehr vage. Ich kann mich auch gut ärgern, vor allem, wenn das angesagte schöne Wetter nicht eintrifft. Aber eigentlich muss es mich trösten und aufhorchen lassen: Niemand weiß wirklich, was morgen ist. Und was ist schon ein angesagter Sonnenstrahl wert, wenn mich eine unerwartete Diagnose trifft. Und wie unbedeutsam wird das scheußlichste Wetter, wenn meine Frau zu mir sagt: Ich liebe Dich. Auch wenn Letzteres ziemlich verlässlich eintrifft, niemand weiß wirklich, was morgen ist.

Jesus hat nie über das Wetter von Morgen gesprochen, - aber trotzdem über den morgigen Tag: "Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat." (Matthäus 6,34). Jesus wusste auch nicht, was morgen ist. Ihm geht es um den heutigen Tag. Das Wetter ist wie es ist, aber jetzt und heute bin ich in meinem Leben gefragt. Das ist manchmal leicht, aber auch oft schwer genug. Gut zu hören, wie mich Jesus in diesem Zusammenhang auch an seinen himmlischen Vater erinnert. Er sorgt für mich, meistens ganz im Hintergrund. Und sind die Prognosen für Morgen auch alle unsicher, - das gilt.

Das Wort zum Tag spricht in dieser Woche:

MDR SACHSEN - Das Sachsenradio Stephan Ringeis

Stephan Ringeis

Senderbeauftragter der Evangelischen Freikirchen beim MDR

geb. 18.09.1962 in Jena | aufgewachsen in Berlin | Studium der Theologie am Theologischen Seminar der Evangelisch-methodistischen Kirche in Bad Klosterlausnitz von 1982 bis 1987 | Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche in Neudorf/Erzgebirge 1987 bis 1990 | Pastor in Wilkau-Haßlau 1990 bis 1997 | Pastor in Zwickau von 1997 bis 2009 | Superintendent des Distrikts Zwickau der Evangelisch-methodistischen Kirche 2009 bis 2019 | Pastor im Interimsdienst (Geistliche Begleitung von Gemeinden in Übergangssituationen) | verheiratet | drei Kinder

Verantwortlich für Verkündigungssendungen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk wie das Wort zum Tag...

... sind die Senderbeauftragten der evangelischen Landeskirchen, der evangelischen Freikirchen bzw. der römisch-katholischen Kirche.