Donnerstag, 30.01.2020: Staub
Wenn die Sonne ins Zimmer scheint, sieht man sie manchmal tanzen: Kleinste Staubpartikelchen. Selbst, wenn Sie heute noch die Wohnung wischen: Längerfristig ist dem Staub nicht beizukommen. Er gehört zu unserem Alltag. Wenn wir sägen, hämmern, Auto fahren, oder auch nur laufen, wirbeln wir ihn auf.
Staub kommt täglich aus dem Weltall, ist aber auch Teil unserer Erde. Wenn Vulkane explodieren. Ein Feuer niederbrennt. Tote Tiere oder Pflanzen sich in ihre Bestandteile auflösen. Asche zu Asche, Staub zu Staub. So steht es schon in der Bibel. Und in der Schöpfungsgeschichte dort heißt es: Da machte Gott der HERR den Menschen aus Staub von der Erde und blies ihm den Odem des Lebens in seine Nase. Und so ward der Mensch ein lebendiges Wesen. (1. Mose 2,7) Ein poetischer Text. Und ein weiser Text. Die Menschen vor dreitausend Jahren beobachteten, dass Organismen vergänglich sind. Auch wir.
Aber sie sahen zugleich, dass jeder von uns individuell gemacht ist. In Aussehen und Temperament. Von klein an bis ins Alter. Und dass jedes Leben überhaupt ein Geschenk ist und nicht selbstverständlich. Wir sind Teil dieser Welt, nicht nur, weil wir in ihr leben. Sondern weil wir aus ihren Bestandteilen gemacht sind und uns später wieder in diese auflösen. Vielleicht erinnern Sie sich daran, wenn es demnächst einmal regnet oder schneit. Denn auch jeder Regentropfen und jede Schneeflocke benötigt ein Staubpartikelchen, an das sie sich heften kann.