Auf allen Vieren laufender Flachlandgorilla vor Wiesenfläche, im Hintergrund tropischer Wald
Flachland-Gorilla – hier in der Zentralafrikanischen Republik, die ebenfalls Mitglied der COMIFAC ist. Bildrechte: imago/Cavan Images

Wissen-News Nachhaltige Waldwirtschaft: Magdeburg und Kamerun arbeiten an besserem Wissens-Austausch im Kongobecken

07. August 2023, 15:33 Uhr

In einem gemeinsamen Projekt wollen Forschende aus Magdeburg und Kamerun daran arbeiten, dass lokales Nachhaltigkeitswissen besser in politische Prozesse Einzug erhält.

Nicht das Nachhaltigkeits-Rad neu erfinden, sondern zuhören: Politikforschende der Universität Magdeburg arbeiten gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen in Kamerun an Konzepten für eine waldbezogene Klimapolitik in Zentralafrika. Im Rahmen des Projekts wollen sie so den Wissenstransfer für eine nachhaltige und klimafreundliche Bewirtschaftung der Wälder in den zentralafrikanischen Ländern Kamerun, Gabun und der Demokratischen Republik Kongo unterstützen. Zentraler Punkt sei, das Wissen der lokalen Fachleute und der indigenen Bevölkerung zu integrieren. Vielen untersuchten Staaten fehle es aber an Strukturen dafür.

Neben der Uni Magdeburg sind die Universität Dschang sowie die in Kamerun gegründete Umweltorganisation FODER am Projekt beteiligt. Ziel sei es, existierende Wissenstransferprozesse bei der Durchsetzung internationaler Klimaschutzprogramme zu untersuchen und zu erforschen, wie das enorme Wissen der lokalen Bevölkerung besser in klimapolitische Konzepte integriert werden könne. Dazu werde auch Feldforschung mit örtlichen Masterstudierenden betrieben. Die Ergebnisse sollen dann hinsichtlich möglicher Erfolgsfaktoren für den Wissenstransfer ausgewertet werden.

So sei es aus Sicht der Forschenden spannend, dass zehn zentralafrikanischen Staaten, darunter auch kleine Länder wie São Tomé und Príncipe oder Äquatorialguinea, die Kommission für Wald im Kongobecken (COMIFAC) gegründet hätten, die darauf abziele, mit Waldressourcen nachhaltiger umzugehen. Den Forschenden zufolge gebe es in der Region große Chancen für eine umweltbewusste und klimafreundliche Politik. Das Kongobecken beherbergt nicht nur das zweitgrößte tropische Waldgebiet der Welt, sondern gilt als Biodiversitäts-Hotspot, Sauerstoffproduzent und große CO2-Senke.

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