Brandrodung Amazonas Regenwald
Brandrodung im brasilianischen Regenwald. Diese ist für einen Großteil der weltweiten Urwälder verantwortlich. Bildrechte: imago images/ZUMA Wire

Schwerpunkte Brasilien und Demokratische Republik Kongo Tropischer Urwald von Fläche der Schweiz im Jahr 2022 zerstört

30. Juni 2023, 11:04 Uhr

Weltweit sind im vergangenen Jahr einem Bericht zufolge rund 4,1 Millionen Hektar tropischer Urwald zerstört worden. Damit ist Wald mit einer Fläche der Schweiz verloren gegangen, zu einem kleineren Teil durch Brände, hauptsächlich aber durch andere Gründe wie zum Beispiel Abholzung.

Umgerechnet sind pro Minute Baumbestände von einer Größe von elf Fußballfeldern verschwunden, wie aus einer neuen Berechnung des World Resources Institute (WRI) in Washington hervorgeht, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die Gesamtfläche des binnen eines Jahres zerstörten tropischen Urwaldes war laut Bericht in den vergangenen 20 Jahren nur 2016, 2017 und 2020 größer. So seien im vergangenen Jahr zehn Prozent mehr tropischer Urwald zerstört worden als 2021, damals waren es rund 3,75 Millionen Hektar. "Es sind nicht nur die Wälder, die die Menschheit in Rekordzeit zerstört, es ist unsere Lebensgrundlage", sagte Susanne Winter, Programmleiterin Wald bei der Naturschutzorganisation WWF Deutschland.

Besonders stark sei weiterhin der tropische Wald in Brasilien und in der Demokratischen Republik Kongo betroffen, hieß es vom WRI in Washington. Rund 729 000 Quadratkilometer wurden im brasilianischen Amazonasgebiet nach Angaben des Nationalen Instituts für Weltraumforschung (Inpe) bis zum Jahr 2020 insgesamt bereits abgeholzt, was 17 Prozent des Ökosystems entspricht. Das brasilianische Amazonasgebiet gilt als wichtiger CO2-Speicher, erstreckt sich über neun Bundesstaaten und entspricht flächenmäßig der Größe Westeuropas. Es hat eine wichtige Funktion im internationalen Kampf gegen den Klimawandel.

(dpa)