Verschiedene Sorten Brot liegen übereinander
Artiback produziert in Halle Backwaren. (Symbolbild) Bildrechte: Colourbox.de

Kartellbehörde muss noch zustimmen Schwarz-Gruppe übernimmt Großbäckerei Artiback in Halle

10. November 2023, 10:07 Uhr

Am Donnerstag haben die Beschäftigten der Großbäckerei Artiback in Halle gestreikt. Kurz darauf wurde bekanntgegeben, dass die Schwarz-Gruppe das Unternehmen übernehmen will. Damit soll die hohe Nachfrage nach Backwaren gedeckt werden.

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Die Großbäckerei Artiback im halleschen Gewerbegebiet Star Park soll verkauft werden. Wie die Stadt Halle am Donnerstagnachmittag mitteilte, möchte die Schwarz-Gruppe das Unternehmen erwerben. Ziel sei es, den Standort langfristig weiterzuentwickeln. Der Vorstandsvorsitzende der "Schwarz Produktion", Jörg Aldenkott, nannte Artiback eine hervorragende Ergänzung.

Die Bäckerei in Halle solle dabei mithelfen, die große Nachfrage der Kundinnen und Kunden nach Backwaren seines Unternehmens zu decken. Die Schwarz-Gruppe produziert Lebensmittel für Lidl und Kaufland. Nach der Übernahme von Artiback sollen die Unternehmen der "Schwarz Produktion" in Sachsen-Anhalt rund 1.400 Mitarbeiter haben. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme nach Angaben von Schwarz noch zustimmen. Das sei für das erste Vierteljahr 2024 geplant.

Halles Bürgermeister begrüßt Entscheidung

Halles Bürgermeister Egbert Geier (SPD) sagte, die Ankündigung der Schwarz-Gruppe zeige die Attraktivität der Stadt. Mit dem Engagement gewinne die Region weiter an Wirtschaftskraft. Geier erinnerte daran, dass erst kürzlich der Logistik-Spezialist und Immobilien-Investmentmanager "BentallGreenOak" (BGO) den Bau einer rund 90.000 Quadratmeter großen Industrieimmobilie im Star Park angekündigt hat.

Warnstreik am Donnerstag

Erst wenige Stunden vor der Ankündigung der Übernahme durch die Schwarz-Gruppe hatte es bei der Großbäckerei Artiback einen Warnstreik gegeben. Damit wollte die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten NGG den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen.

Die Gewerkschaft hatte kürzlich den Manteltarifvertrag für die Ernährungsindustrie in Sachsen-Anhalt gekündigt und auf Ungleichheiten im Vergleich zu Verträgen in den alten Bundesländern verwiesen. Der Vertrag gilt landesweit für rund 3.700 Beschäftigte. Darunter sind auch die bisherigen Mitarbeiter von "Schwarz Produktion".

MDR (Christoph Dziedo, Moritz Arand) | Erstmals veröffentlicht am 09.11.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. November 2023 | 15:30 Uhr

2 Kommentare

Nudel81 vor 27 Wochen

Ich wünsche den Kollegen und NGG viel Erfolg! Vielleicht gibt es Hoffnung das das Unternehmen den Verband der Grossbäckereien beitritt und die Kollegen nach dem Tarifvertrag der Brot und Backwarenindustrie bezahlt werden. Dieser liegt deutlich über den Tarifvertrag der Ernährungsindustrie.

2. Versuch

Nudel81 vor 27 Wochen

Verstehe die NGG! Das Unternehmen gehört in Verband der Grossbäckereien. Die Kollegen haben den Tarifvertrag Brot und Backwarenindustrie verdient. Damit würden sie erheblich mehr verdienen als mit den Tarifvertrag der Ernährungsindustrie.

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