Ein Kind hält ein Smartphone in der Hand.
Ein Kind hält ein Smartphone in der Hand. Bildrechte: Colourbox.de

Wissen-News Soziale Medien verdienen 11 Milliarden Dollar durch jugendliche Nutzer allein in den USA

28. Dezember 2023, 12:15 Uhr

Etwa 100 Millionen minderjährige Nutzer füllen in den USA die Kassen von Social-Media-Plattformen. Vorsorgen für ihre psychische Gesundheit werden kaum getroffen.

In den USA haben Social-Media-Plattformen (wie Facebook, Instagram, Snapchat, TikTok, X und YouTube) fast elf Milliarden US-Dollar an Werbeeinnahmen von Personen unter 18 Jahren eingenommen. 2,1 Milliarden Dollar davon stammen von Nutzern unter 12 Jahren und 8,6 Milliarden Dollar von Nutzern zwischen 13 und 17 Jahren. 

Jedoch sind die Zahlen nur begrenzt aussagekräftig, da sie sich auf Schätzungen und Hochrechnungen aus öffentlichen Umfragen und Marktforschungsquellen stützten. Dennoch lässt sich anhand dieser Studie abschätzen, wie viele minderjährige Nutzer und Nutzerinnen in den sozialen Medien in den USA vertreten sind. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich auf das Jahr 2022:

  • YouTube mit 49,7 Millionen Nutzern
  • TikTok mit 18,9 Millionen Nutzern
  • Instagram mit 16,7 Millionen Nutzern
  • Facebook mit 9,9 Millionen Nutzern
  • X mit 7 Millionen Nutzern

Wer verdient am meisten an den Jugendlichen?

Dem Forschungsteam der Harvard T.H. Chan School of Public Health zufolge erzielte YouTube bei Nutzern unter zwölf Jahren die größten Werbeeinnahmen (959,1 Millionen Dollar), gefolgt von Instagram (801,1 Millionen Dollar) und Facebook (137,2 Millionen Dollar). Bei der Altersklasse 13 bis 17 Jahre erreichte Instagram vier Milliarden Dollar an Werbeeinnahmen, TikTok zwei Milliarden Dollar und YouTube 1,2 Milliarden Dollar.

Der größte Pro-Kopf-Werbeeffekt bei allen Nutzern unter 18 Jahren wurde im Jahr 2022 von Snapchat (41 Prozent) erzielt. An zweiter Stelle befand sich TikTok (35 Prozent), gefolgt von YouTube (27 Prozent) und Instagram (16 Prozent). 

Plattformen machen zu wenig für die psychische Gesundheit von Jugendlichen

Das Forschungsteam ist aufgrund dieser Zahlen über die psychische Gesundheit der Jugendlichen besorgt. "Obwohl soziale Medienplattformen behaupten, dass sie ihre Praktiken selbst regulieren können, um die Schäden für junge Menschen zu verringern, haben sie dies bisher nicht getan", erklärt der Hauptautor Bryn Austin. 

Deswegen "versuchen immer mehr politische Entscheidungsträger, Gesetze einzuführen, um die Praktiken von Social-Media-Plattformen einzuschränken, die Depressionen, Angstzustände und Essstörungen bei jungen Menschen fördern können".

Links/Studien

Die Plos-One-Studie wurde am 27. Dezember 2023 veröffentlicht. 

pk

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