Motte Tabakknospenwurm Chloridea virescens
Der Tabakknospenwurm (Chloridea virescens) umwirbt Motten-Frauen mit einem Aphrodisiakum aus Pflanzen. Bildrechte: Kai Squires/North Carolina State University

Wissen-News Männliche Motten geben mit "Macho-Parfüm" an

02. August 2023, 07:02 Uhr

Männliche Motten nutzen ein Aphrodisiakum aus Pflanzen-Chemikalien, um bei paarungswilligen Weibchen zu punkten. Mit dem "Macho-Parfüm" zeigen sie, dass sie Pflanzenabwehr und Fressfeinden trotzen können und deshalb eine gute Partie sind.

Männliche Motten nutzen die Pflanzen-Chemikalie Methylsalicylat als Aphrodisiakum, um Motten-Weibchen zur Paarung zu verleiten. Das haben US-Forscher bei der Analyse der Pheromone herausgefunden, die männliche Tabakknospenwürmer (Chloridea virescens) während der Balz verwenden. Demnach nehmen die Motten-Männer das Methylsalicylat aus Pflanzen auf, welche die Chemikalie zur Heilung sowie als Hilferuf an die Feinde der Pflanzenfresser ausschütten.

Dass männliche Tabakknospenwürmer dies als Pheromon, also als Botenstoff zur Kurzstreckenkommunikation einsetzen, könnte nach Ansicht der Forscher als "Macho"-Zurschaustellung interpretiert werden. Das Motten-Männchen würde so zeigen, dass es in der Lage ist, sowohl die Abwehr der Pflanze als auch deren Ruf an die Feinde der Motte zu überstehen, was es zu einer würdigen Paarungsoption macht. Der Paarungsprozess selbst wird durch die Pheromon-Aussendung der Motten-Weibchen begonnen, woraufhin die Männchen herbeifliegen, um ihre Pheromone abzugeben. Die Weibchen entscheiden dann anhand der jeweiligen Zusammensetzung, ob sie sich mit dem Bewerber paaren wollen oder nicht.

Die Forscher der North Carolina State University entdeckten im Rahmen ihrer Studie nicht nur das neue Motten-Aphrodisiakum Methylsalicylat, sondern analysierten auch die komplexen Pheromon-Mischungen, die bei der Kurzstreckenkommunikation zwischen männlichen und weiblichen Motten zum Einsatz kommen. Der Tabakknospenwurm ist ein Nachtfalter, der vor allem im Osten und Südwesten der USA sowie in Teilen Mittelamerikas vorkommt. Er gehört zu einer Mottenfamilie von Schädlingen, die sich von etwa 350 Pflanzenarten in Nord-, Mittel- und Südamerika ernähren.

(dn)

0 Kommentare