Planetentaufe Stimmen Sie ab: Wie sollen HD 32518 und HD 32518b heißen?

11. April 2024, 15:22 Uhr

Noch sind der Stern HD 32518 und sein Planet HD 32518b aus dem Sternbild Giraffe namenlos. Bis zum 20. September durften Schulen aus Deutschland Vorschläge einreichen, wie die Himmelskörper heißen sollen. Daraus hat die Internationale Astronomische Union (IAU) fünf Favoriten ausgewählt, über die nun jeder abstimmen darf, der in Deutschland wohnt.

Künstlerische Darstellung zeigt den Jupiter-Zwilling HIP 11915 b und seine Sonne
Diese Darstellung des Jupitergroßen Exoplaneten HIP 11915 b soll dem Planeten HD 32518 im Sternbild Giraffe ähnlich sein. Allerdings ist HD 32518b drei Mal so groß. Bildrechte: L. Benassi/European Southern Observatory/

Von einem Gymnasium im baden-württembergischen Neckargemünd kommt zum Beispiel der Vorschlag, dass künftig Planet "Neri" Stern "Mago" umkreist. Mago ist der Name eines äthiopischen Nationalparks, der auch dem Schutz von Giraffen dient (Giraffe ist das Sternbild der Sonne), Neri ist ein Fluss in dem Nationalpark. Grundschüler aus der rheinland-pfälzischen Stadt Simmern (Hunsrück) wünschen sich hingegen, dass Planet "Rosenrot" Stern "Schneeweißchen" umkreist. Welche Namen die Himmelskörper dann tatsächlich tragen werden, darüber kann jeder, der in Deutschland wohnt, bis zum 10. November unter www.exoplanet-benennen.de abstimmen.

Bislang nur eine Nummer im Sternenkatalog

Mit einer Nummer sind die beiden Himmelskörper im "Henry-Draper-Katalog" erfasst, wofür auch die Abkürzung "HD" steht. Der Katalog wurde erstmals zwischen 1918 und 1924 am Harvard College Observatory herausgegeben. Seinen Namen verdankt er dem Astronomen Henry Draper, dessen Witwe den Sternenkatalog finanziert hatte. 1949 wurde der Katalog um nochmals 133.783 auf insgesamt 359.083 Sterne ergänzt und enthält alle bekannten Himmelskörper mit einer sogenannten scheinbaren Helligkeit von bis zu 9 mag. Dabei gilt hier: weniger ist mehr: Der Polarstern hat zum Beispiel 2,0 mag, ein Stern mit 9 mag ist kaum sichtbar.

Ungewöhnliche Namenssuche

Der Stern und sein Begleiter, der bereits 2009 endeckt worden war, leuchten nur ganz schwach. Normalerweise würden die Wissenschaftler Exoplaneten gar keine Namen geben, es würde bei der Katalognummer bleiben. Doch die Internationale Astronomische Union (IAU) begeht ihr 100jähriges Jubiläum und macht daher eine Ausnahme, sogar unter Beteiligung von Laien.

Namenloser Stern ist am Nachthimmel zu sehen

HD 32518 ist etwa zehn Mal so groß wie die Sonne und etwa 400 Lichtjahre von der Erde entfernt. Er ist ein roter Riesenstern im nördlichen Sternbild Giraffe. In der Nähe des Polarsterns kann man ihn mit dem Fernglas sehen, sehr geübte Beobachter können ihn bei besten Bedingungen sogar mit dem bloßen Auge entdecken. Sein Gasplanet HD 32518b ist etwa drei Mal so groß wie unser Jupiter (Durchmesser 143.000 Kilometer).

0 Kommentare