Gewusst? Sechs Fakten zum Wasserstoff


(Fast) Alles ist Wasserstoff

Wasserstoff ist der Stoff, aus dem das Universum besteht. Es ist das einfachste und leichteste Element. Es macht drei Viertel der gesamten bekannten Materie aus. So besteht auch unser Sonnensystem zum größten Teil aus dem Wasserstoff der Sonne, den sie nach und nach verbraucht - per Kernfusion entstehen daraus Heliumatome. Pro Sekunde "verbrennen" rund 564 Millionen Tonnen.


Was ist "grüner Wasserstoff"?

Darunter versteht man Wasserstoff, der C02-neutral hergestellt wird. Für die Aufspaltung von Wasser in die beiden Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff wird Energie gebraucht. Kommt der Strom für diesen Prozess aus erneuerbaren Energien, wie aus Wind- oder Solarenergie-Anlagen, spricht man von "grünem Wasserstoff".


Und was ist "grauer Wasserstoff"?

Als "grauer Wasserstoff" wird Wasserstoff bezeichnet, der nicht C02-neutral hergestellt wird. Das ist z.B. Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird. Und er fällt in der Industrie an, zum Beispiel im Chemiepark Leuna. Professor Thomas von Unwerth von der TU Chemnitz erklärt es so: "Bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse fällt als Nebenprodukt so viel Wasserstoff an, dass damit ein Großteil der deutschen Busflotte damit betrieben werden könnte."


Wasserstoff aus Sonnenlicht

Forscher der Cambridge University machten im September 2018 Schlagzeilen mit einer verblüffenden Entdeckung: Sie fanden heraus, dass eine bestimmte Algenart Sonnenlicht in Wasserstoff und Sauerstoff aufspaltet. Neu war die Idee an sich nicht: Pflanzen spalten im Photosynthese-Prozesse Wasser mithilfe des Sonnenlichts in Wasserstoff und Sauerstoff. Forscher tüfteln schon lange daran, diesen Prozess künstlich nachzuahmen, allerdings waren dafür immer spezielle, teure und giftige Katalysatoren nötig. Diese entfallen in der Wasserstoff-Produktion durch die Algen.


Theoretisch: Wo könnte man Wasserstoff verwenden?

"Power to X" - ist in der Fachwelt das Stichwort für all das, was mit Wasserstoff theoretisch möglich ist. "Er ist per se in unbegrenzten Mengen auf der Erde verfügbar und durch den Einsatz von Erneuerbaren Energien unendlich umwandelbar" beschreibt es Prof. Dr. Christian Sattler vom DLR-Institut für Solarforschung Köln in einem Interview. Er lässt sich in synthetisches Erdgas umwandeln, mit dem sich Autos antreiben oder Häuser beheizen ließen. Denkbar ist Wasserstoff auch als Grundstoff in der Industrie und als Stromspeicher für grüne Energie aus Sonne oder Wind.


Und ganz praktisch: Olympia 2020 - Wasserstoff-Flotte in Japan

In Sachen Wasserstofftechnologie hat derzeit Asien die Nase ganz weit vorn. In China fahren bereits tausende Busse und Tansporter mit Wasserstoff. Auch Japan setzt auf das synthetische Gas. Japans Vision ab 2030: international funktionierende Wasserstoff-Versorgungsketten mit verflüssigtem Wasserstoff. Bis dahin will Japan entsprechende  Lagerungs- und Transporttechnologie entwickelt haben.  

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | 29. März 2019 | 17:50 Uhr