Susann Blum - Volontärin von 2007 bis 2008. "Davon profitiere ich noch heute"

25. März 2019, 11:55 Uhr

Susann Blum wurde 1981 in Herzberg/Elster geboren und ist in Sachsen-Anhalt aufgewachsen. Sie gehörte zum 13. Volontärsjahrgang und beendete ihr Volontariat 2008. Seitdem arbeitet sie als Fernseh-Reporterin vor allem für die Redaktionen ARD aktuell/MDR AKTUELL sowie den Sachsenspiegel.

Was ist das Reizvolle an Ihrer Tätigkeit?

Da ich vor allem tagesaktuell arbeite, weiß ich morgens meist nicht, was der Tag thematisch für mich bereithält. Die Themen sind so abwechslungsreich, dass es nie langweilig wird. Jeder Tag ist anders. Und weil ich als Reporterin fast immer draußen unterwegs bin, lerne ich ständig neue Menschen und neue Perspektiven kennen. Das ist auch deshalb reizvoll, weil ich dadurch immer mit den Menschen in Kontakt bin, für die wir unser Programm machen. Deren Sicht ist für mich oft erfrischend und erkenntnisreich, wenn auch längst nicht immer angenehm.

Welche Erfahrung war während des Volontariats besonders wichtig für Sie, die Sie auch heute noch anwenden können?

Susann Blum
Susann Blum Bildrechte: privat

Dass man während des Volontariats so viele verschiedene Bereiche des MDR kennengelernt hat, davon profitiere ich noch heute. Man bekommt eine Vorstellung, wie unterschiedlich an Themen herangegangen wird und wie unterschiedlich die Redaktionen ticken. Als Volontärin kennt man das Haus am Ende manchmal fast besser als Kollegen, die schon ewig dabei sind.

Was war für Sie eine besondere journalistische Erfahrung bzw. Herausforderung?

Herausragend war für mich vor allem die Reflexion der Hochwasserkatastrophen. Zehn Jahre nach dem vermeintlichen Jahrhunderthochwasser sind wir 2012 auf Spurensuche gegangen. Im Kajak bin ich über 300 Kilometer auf der Elbe gepaddelt und habe Menschen getroffen, die damals alles verloren hatten. Besonders dramatisch: 2013 waren viele von ihnen wieder mit den Wassermassen konfrontiert. Während dieser zweiten Flut war auch ich im Dauereinsatz, hab' als Live-Reporterin von den Brennpunkten berichtet. So etwas vergisst man nicht.

Eine weitere Herausforderung war die Berichterstattung über PEGIDA und Co. Das war eine Zeit, in der wir auf so viel Feindseligkeit gestoßen sind wie nie zuvor. Plötzlich wurden wir bei Drehs von Sicherheitspersonal begleitet. Die Ereignisse damals haben uns viel abverlangt, aber auch nochmal viel dazu lernen lassen.

Was spricht für den MDR als Arbeitgeber?

Das Volontariat ist Ausbildung auf wirklich hohem Niveau. Man bekommt sehr gutes Handwerkszeug für seine spätere Arbeit mitgegeben. Danach bietet der MDR viele Möglichkeiten: lange Formate oder kurze, Hörfunk oder Fernsehen – die Arbeitsgebiete sind vielfältig.

Welche Tipps "haben Sie an die zukünftigen Volontäre?

Seid frech und jung. Probiert etwas aus, geht mal anders an Themen heran. Denn nicht immer ist es gut, wenn man Dinge so macht, nur weil man sie "schon immer so gemacht" hat.