SpiO-Talk Rudorisch 17 min
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Eishockey | DEL2 Dresdner Eislöwen wollen den Aufstieg, Lausitzer Füchse und Eispiraten Crimmitschau visieren die Playoffs an

14. September 2023, 12:55 Uhr

Vorhang auf für die elfte Saison in der DEL2. Mit den Dresdner Eislöwen, den Lausitzer Füchsen und den Eispiraten Crimmitschau ist auch wieder ein mitteldeutsches Trio vertreten. Die Eislöwen nehmen dabei erneut den Aufstieg ins Visier. "Sport im Osten" nimmt die Teams vorab unter die Lupe.

Schon vor dem Start in die neue Saison am Freitag (15. September) konnte die DEL2 gute Nachrichten verkünden. Der geplante Etat der 14 Clubs konnte im Vergleich zum Vorjahr noch einmal um gut 8 Millionen Euro auf 48,8 Millionen Euro gesteigert werden. "Wir sind stolz, was in den letzten Jahren gewachsen ist. Die Clubs haben hervorragende Arbeit geleistet", sagte DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch am Donnerstag (14. September) im Talk mit Sport im Osten.

Vier Teams mit Aufstiegsambitionen

Schon in der vergangenen Spielzeit habe man "einen engen und dynamischen Wettkampf gesehen." Darauf können sich die Fans auch in diesem Jahr freuen. Mit den Dresdner Eislöwen, den Kassel Huskies, den Krefeld Pinguinen und DEL-Absteiger Bietigheim Steelers haben vier Teams die notwendigen Unterlagen für den Aufstieg in die DEL eingereicht.

Solide Prognosen sind nicht möglich. Die Leistungsdichte ist zu hoch.

René Rudorisch Geschäftsführer DEL2

Einen klaren Favoriten gibt es nicht. Schon die vergangene Saison hat gezeigt, dass selbst ein Durchmarsch in der Hauptrunde, wie ihn Kassel hatte, nicht mit dem Aufstieg gleichzusetzen ist. Bekanntermaßen scheiterten die Huskies im Playoff-Halbfinale gegen Bad Nauheim. "Solide Prognosen sind nicht möglich", meinte daher auch Rudorisch. "Die Leistungsdichte ist zu hoch. Aber ich denke, dass gerade Krefeld und Kassel zu Beginn viel Gas geben werden. Aber auch die Dresdner Eislöwen sind nicht zu unterschätzen."

Dresdner Eislöwen: Nächster Anlauf für den DEL-Aufstieg

Fest steht: Die Eislöwen wollen in die Playoffs. Und darüber hinaus. Als nur eins von vier Teams haben die Elbestädter eine Lizenz für die höchste Spielklasse im deutschen Eishockey beantragt. Nach dem Aus im Viertelfinale der vergangenen Playoffs gegen Krefeld nehmen die Dresdner den nächsten Anlauf. Und das unter neuer Führung. Corey Neilson soll die Blau-Weißen endlich erstklassig machen. Die ersten Eindrücke des Kanadiers kommen gut an.

Trainer Corey Neilson (Dresden)
Corey Neilson soll die Dresdner Eislöwen zum Aufstieg führen. Bildrechte: IMAGO / Hentschel

"Wir sind auf jeden Fall taktisch flexibler. Da hat das Team mit den Trainern sehr viel gearbeitet die letzten Wochen. Das wird uns deutlich schwerer ausrechenbar machen für die Gegner", meinte Sportdirektor Matthias Roos im Interview mit Sport im Osten. Doch das neue System braucht vermutlich noch Zeit. Nur einen Sieg gab es in sechs Vorbereitungsspielen, unter anderem verloren die Elbestädter gegen Drittligist Icefighters Leipzig. Coach Neilson, der bereits Weißwasser und Kassel in der DEL2 trainiert hat, muss acht Neue integrieren. Darunter Vincent Hessler, der mit Ravensburg letzte Saison Meister im Unterhaus wurde. Der Berliner wollte näher an die Heimat. Doch nicht nur das ist dem 25-Jährigen wichtig: "Dresden ist eine der Mannschaften, die ihn die DEL aufsteigen kann."

Dresdens Coach Corey Neilson auf dem Eis beim Training neben seinem Keeper 2 min
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Sportdirektor Roos gibt als Ziel die direkte Qualifikation für die Playoffs aus, also einen Platz unter den ersten sechs. Aber: "Es ist eine Liga, die noch ausgeglichener sein wird, als das letzte Saison schon der Fall gewesen ist. Und es wird sicherlich viel davon abhängen, wie wir jetzt reinkommen." Los geht es für die Dresdner gegen Aufsteiger Rosenheim am Freitag (15. September, 19.30 Uhr).

Der Eislöwen-Kader für die Saison 2023/24:

  • Tor: Janick Schwendener (A), Pascal Seidel, Nick Vieregge, Sebastian Scherer, Nick Neufeld
  • Abwehr: Nils Elten, Garret Pruden, Simon Karlsson (A), Lukas Mannes, David Suvanto (A), Fabian Belendir, Nicklas Mannes, Bruno Riedl, Arne Uplegger
  • Angriff: Jussi Petersen, Vincent Hessler, Timo Walther, Niklas Postel, Matthias Pischoff, Matej Mrazek (A), Georgiy Saakyan, Ricardo Hendreschke, Dani Bindels, Yannick Drews, David Rundqvist (A), Tom Knobloch, Adam Kiedewicz, Lukas Koziol, Johan Porsberger (A), Tomáš Andres (A)

ETC Crimmitschau: Mit mehr Offensivpower in die Top Ten

Mehr Tore und bloß kein Abstiegskampf: Mit diesen Zielen startet der ETC Crimmitschau am Freitag (19.30 Uhr) beim EV Landshut in die neue Saison.

Trainer Jussi Tuores – mit 34 der Jüngste der Liga – will vor allem in der Offensive mehr sehen und setzt dabei auf die Neuzugänge. "Ich bin überzeugt von der Qualität. Wir haben jetzt Jungs dabei, die schon höherklassig Erfahrung gesammelt haben. Die Neuen können auf jeden Fall den Unterschied ausmachen."

Jussi Tuores
Jussi Tuores visiert mit den Eispiraten einen Platz in den Top Ten an. Bildrechte: IMAGO / Nordphoto

Große (Tor)-Hoffnungen ruhen auf Tobias Lindberg und Vinny Saponari, die bei ihren Ex-Vereinen für Furore sorgten und jetzt den Sahnpark zum Kochen bringen sollen. Nach mageren 136 Toren in der letzten Saison soll der Torjubel in diesem Jahr öfter erklingen. Dafür wird auch das taktische System geändert. Es soll der Offensivreihe mehr Freiheiten erlauben.

Crimmitschau 1 min
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Crimmitschau visiert die Top Ten an, will möglichst jedes Spiel gewinnen (Trainer Turores) und nichts mit dem Abstieg zu tun haben. In den Testspielen klappte das Zusammenspiel der neun Neunzugänge mit den "Alten" schon gut: Fünf der sieben Testspiele wurden gewonnen. Nach dem Abschied von André Schietzold und Patrick Pohl trägt jetzt übrigens Mario Scalzo die Kapitänsbinde.

Der Eispiraten-Kader für die Saison 2023/24

  • Tor: Oleg Shilin, Christian Schneider
  • Abwehr: Mario Scalzo, Ole Olleff, Felix Thomas, Max Balinson, Sören Sturm, Alexander Schmidt
  • Angriff: Colin Smith, Vinny Saponari, Henri Kanninen (A), Hayden Verbeek (A), Tobias Lindberg (A), Scott Feser, Dominic Walsh, Thomas Reichel, Lucas Böttcher, Tamás Kánya, Jannis Kälble, Willy Rudert, Ladislav Zikmund (A)

Lausitzer Füchse: Wer ersetzt Topscorer Garlent in der Jubiläumssaison?

Premierensaison in Weißwasser: Die Lausitzer Füchse starten am Freitag (19.30 Uhr) bei den Selber Wölfen in ihre 20. Spielzeit in Folge in zweiten Liga – und das ohne ihren Topscorer der vergangenen zwei Jahre. Mit 28 Treffern und 35 Vorlagen war Hunter Garlent der Unterschiedsspieler in Weißwasser und wurde nicht umsonst zum besten Stürmer der DEL2 in der letzten Saison gewählt. "Eins zu eins" könne man den Topscorer natürlich nicht ersetzen, kündigte Füchse-Trainer Petteri Väkiparta an. "Klar ist der beste Spieler weg, aber das müssen wir nun als Mannschaft kompensieren. Wir sind in der Breite gut aufgestellt".

Portrait des Trainers Väkiparta am Spielfeldrand
Füchse-Trainer Petteri Väkiparta kann mit der Vorbereitung seines Teams zufrieden sein. Bildrechte: IMAGO / Andreas Franke

In der vergangenen Spielzeit hatten es die Lausitzer über die Pre-Playoffs bis ins Viertelfinale geschafft. Dort zog man gegen die Kassel Huskies, den Tabellenersten der Hauptrunde, deutlich den Kürzeren. Für diese Saison lautet das primäre Ziel Klassenerhalt.

Hoffnung auf den erneuten Einzug in die Playoffs machen aber vor allem die Auftritte in der Vorbereitung. Aus sechs Testspielen wurden vier Siege geholt, darunter auch gegen die Kassel Huskies (6:1) und den polnischen Meister GKS Katowice (5:4 n.P.). "Das Ergebnis ist zweitrangig", schränkte Väkiparta ein, "aber ich habe gute Sachen gesehen. Wir sind auf dem richtigen Weg."

Eishockeyspiel 2 min
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Der Füchse-Kader für die Saison 2023/24

  • Tor: Nikita Quapp, Tommi Steffen, Jonas Stettmer
  • Abwehr: Rayan Bettahar, Kristian Blumenschein, Dominik Bohac, Marlon Braun, Korbinian Geibel, Rio Kaiser, Toni Ritter, Sam Ruopp (A), Julian Wäser, Sebastian Zauner
  • Angriff: Louis Anders, Michael Bartuli, Clarke Breitkreuz, Jake Coughler (A), Samuel Dow-McFalls (A), Ilija Fleischmann, Maximilian Heim, Eric Hördler, Ville Järveläinen, Christoph Kiefersauer, Roope Mäkitalo (A), Lane Scheidl (A), Lukas Valasek, Eric Valentin, Justin van der Ven, Daniel Visner, Philip Ziesche


red

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 13. September 2023 | 19:30 Uhr

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