Ratgeber Erste Hilfe bei Haustieren: Keine Angst vor der Erstversorgung!

04. April 2024, 14:21 Uhr

Was sind typische Erste-Hilfe-Themen, mit denen Patienten zum Tierarzt kommen? Was sind Maßnahmen, die man als Tierbesitzer kennen sollte? Was sollte man machen, bevor man zum Tierarzt geht? Jörg-Peter Popp gibt Rat.

Der Golden Retriever Hündin "Ayla" wird im Schulungsraum vom Arbeiter-Samariter-Bund im Stadtteil Niendorf die Pfote verbunden 16 min
Bildrechte: picture alliance/dpa | Axel Heimken

Von Schnittverletzungen über Vergiftungen bis hin zu Insektenstichen und verschluckten Fremdkörpern: Der Alltag bietet viele Gefahrenquellen für unsere Vierbeiner. Oft ist da schnelles Handeln gefragt. Doch viele Menschen sind verunsichert, wenn es um erste Hilfe bei ihren Haustieren geht, sagt Tierarzt Jörg-Peter Popp. Aber tatsächlich können die meisten Maßnahmen, die dem Menschen helfen würden, auch beim Tier angewendet werden.

Gilt auch beim Haustier: sich auf Gelerntes besinnen

Zwei der häufigsten Themen sind Schnitt- und Krallenverletzungen. So wie Mensch sich beim Kochen schnell Mal in den Finger schneidet, tritt Bello vielleicht beim Spaziergang auf eine Scherbe und blutet dann an der Pfote. Das sieht für den Tierbesitzer schnell schlimm aus und er fühlt sich überfordert.

[Beim] Menschen sagt man 'ach, mach einen Druckverband', aber beim Tier traut man sich plötzlich nicht, das zu tun.

Dr. Jörg-Peter Popp | Tierarzt

Hier wäre es allerdings genau richtig, sich auf Gelerntes aus dem Erste-Hilfe-Kurs zu besinnen.

  • Ein Druckverband zum Beispiel stillt die Blutung schon einmal und im nächsten Schritt kann der Tierarzt oder die Tierärztin hinzugezogen werden. Besonders bei Krallenverletzungen ist das ratsam.

Wie beim Menschen so auch beim Tier?

Ein weiteres, häufig auftretendes Problem bei Haustieren: Durchfall. Auch das dürfte vielen Menschen kein unbekanntes Ärgernis sein. Leider kommt man bei den Vierbeinern mit Fencheltee und Wärmflasche nicht weit.

  • Hier empfiehlt Jörg-Peter Popp, das Tier nüchtern zu setzen - also erstmal kein Futter mehr zu geben - und verstärkt darauf zu achten, dass genug Flüssigkeit aufgenommen wird, um die Dehydrierung zu vermeiden. Wenn sich der Durchfall über mehrere Tage hält oder gar Blut im Stuhl ist, sollte definitiv mit dem Tierarzt oder der Tierärztin gesprochen werden.

Tipp vom Experten: Es gibt auch Erste-Hilfe-Kurse für Tierhalter!

Quelle: MDR

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Tierarztsprechstunde | 03. April 2024 | 11:15 Uhr