Nah dran | 15.03.2018 Der Trocken-Doc (3): Zukunftspläne?

24. Januar 2020, 12:13 Uhr

Seit einem Jahr lebt Melanie jetzt ohne den Alkohol - und das nach 20 Jahren der Abhängigkeit. Bernd Thränhardt trifft sie und die anderen Protagonisten am Ende der Staffel wieder: Wie geht es ihnen, was sind ihre Pläne?

Jeder Tag ein Kampf

Bernd Thränhardt trifft Melanie und will wissen, wie sie durchgehalten hat, ob mit ohne ohne Selbsthilfegruppe, wie es ihr geht. Für die 38-Jährige ist immer noch jeder Tag ein Kampf. Auch gesundheitlich geht es ihr nicht gut. Sie leidet an einer Ess-Störung, hat in den letzten Wochen extrem abgenommen. Es sieht so aus, als ob sie ihre Sucht verlagert hat? Wie soll es jetzt weitergehen?

Ich find' mich ja selber so nicht in Ordnung, irgendwann sieht man, was die Leute über einen denken. Man sieht's einfach. Ich würde am liebsten sagen: Guckt euch selber an. Lasst mich so. Aber es geht nicht.

Melanie

Wenn der Lebensgefährte mit der Sucht ringt

Szene aus "Trocken-Doc - Alkoholfrei leben". Claudia und Peter - ein Rückfall zerstörte fast ihre beziehung
Claudia und Peter Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Peter ist seit über einem Jahr trocken - zum zweiten Mal. Der letzte Rückfall war schlimm, um ihn zu verheimlichen, erfand er die abenteuerlichsten Lügen, füllte Wodka in einen Gartenschlauch in der Garage, um behaupten zu können, er habe keine Flaschen versteckt. Seine Freundin Claudia fand ihn eines Tages dann doch völlig betrunken vor - und verließ ihn. Für Peter ein Warnschuss: Von einem Tag auf den nächsten hörte er wieder auf zu trinken.

Trotzdem muss er nun um Claudias Liebe lange kämpfen. Peter ist dankbar, dass sie zu ihm zurückgekehrt ist - und er ist überzeugt, dass er es ohne sie nicht geschafft hätte. Doch wie geht es ihr mit der Alkoholsucht ihres Freundes? Was macht der Rückfall mit den Beiden als Paar? Kurzum: Was macht ein Rückfall mit den Angehörigen? Was können sie tun?

Zukunftspläne?

Dirk aus Sachsen-Anhalt schaffte es, über zwei Monate trocken zu bleiben. Dann kam der Absturz - und schließlich der nächste Versuch zu einem Neuanfang. Zum 30. Mal! Bernd Thränhardt begleitet ihn in die Klinik zur Entgiftung und kann es nicht fassen, dass Dirk sich nach vier Tagen selbst entlässt. Üblich sind zehn bis 14 Tage und eine langfristige Entwöhnung. Der Coach steht weiter in Kontakt zu ihm und rät Dirk dringend zu weiteren therapeutischen Schritten.

Szene aus Folge 3
Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Arbeit ist ganz wichtig und die bedeutet mir deshalb so viel, weil sie mir auch so viel Freude macht. Ich bin nun mal ein geborener Gärtner und in einer Gärtnerfamilie groß geworden, was Schöneres kann ich mir gar nicht denken. Ich krieg' da auch viel von außen, was ich mir selbst vielleicht gar nicht geben kann: Ich hab' ein geringes Selbstwertgefühl und wenn ich dann von außen immer mal ein Lob kriege, das ist mir sehr viel wert.

Dirk

Bernd Thränhardt trifft den gelernten Gärtner nach einigen Monaten wieder: Wie sieht sein Leben - hoffentlich ohne Alkohol - aus? Dirk scheint auf einem guten Weg, er arbeitet wieder und plant mit seiner Freundin Sandra einen besonderen Schritt: Die beiden wollen sich taufen lassen, darin sehen sie auch das Symbol zum Aufbruch in ein neues Leben ...

Szene aus Folge 3
Ralf Bildrechte: Mitteldeutscher Rundfunk

Auch Ralf aus Thüringen ist inzwischen trocken. Doch der jahrelange Alkoholsucht hat in seinem Körper Spuren hinterlassen. Trotzdem will er unbedingt wieder arbeiten.

Mit Bernd Thränhardt spricht er über seine Zukunftspläne, vor allem über seine Hoffnung auf einen neuen Job als Bauingenieur ...