Haarstyling Tipps Schöne Frisuren für die Feiertage

11. Dezember 2023, 10:00 Uhr

Festliche Frisuren sehen nach viel Aufwand aus, egal ob hochgesteckt oder edel gestylt. Doch mit ein paar Tricks und den richtigen Haartools muss es weder kompliziert noch aufwendig sein. Starfriseur Sven Hentschel setzt auf lässige Styles, Natürlichkeit, Pflege und viel Glamour. Hier verrät er seine Lieblingsstyles samt Anleitung und erklärt, welche Fehler Sie einfach vermeiden können.

Sven Hentschel
Bildrechte: MDR/Markus Geuther

Vorbereitung

Wem der perfekte Look wichtig ist, den empfehle ich schon vor dem Event die Frisur zwei bis drei Mal auszuprobieren. Denn der innere Zustand und das Tagesfeeling spielen sowohl bei der Umsetzung als auch bei der Haltbarkeit und Wirkung des Stylings eine entscheidende Rolle. Ratsam ist, zwei oder drei Frisuren passend zu Ihrer Haarstruktur und –länge auszuwählen und diese zu testen. Achtung: Meistens sind mehr als nur zwei Hände nötig.

Auf Ihre Styling-Liste gehört alles Nützliche, wie Haaraccessoires, Werkzeuge, Hilfsmittel und Produkte.

Das sind für mich zum Beispiel: Lockenstab, Glätteisen, sämtliche Bürsten, Toupierkamm, Haar- und Glanzsspray, unterschiedliche Haarklammern sowie –nadeln und Gummies (diese sollten sich bitte immer Ihrer Haarfarbe anpassen).

Sven Hentschel im MDR um 4 Studio
Sven Hentschel (links) empfiehlt den Haarschmuck auch auf das Outfit abzustimmen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Haarschmuck Wollen Sie Haar- oder Kopfschmuck verwenden, ist die Abstimmung auf das Gesamtoutfit und Erscheinungsbild extrem wichtig. Verzichten Sie hier eventuell auf eine auffallende Kette und Ohrringe. Dezente Ohrstecker sind aber durchaus erlaubt.

Meine Lieblingsstyles:

90's Blow-Out: Ich liebe dieses extra voluminöse Fön- oder Lockenwicklerstyling mit viel Schwung und Bewegung. Die Frisur fällt luftig und locker und sieht aus wie frisch vom Friseur. Kreiert wird mit Styling- und Volumenspray, mehreren Rundbürsten und Fön oder mit den guten selbsthaftenden Glättwicklern mit großem Durchmesser. Nach dem Trocknen mit den Fingern oder einem großen Kamm aufkämmen/schütteln und mit Haarspray fixieren.

Eine Frau lässt sich die Haare stylen.
Der 90's Blow-out gelingt mit Lockenwicklern und Rundbürste auch zuhause. Bildrechte: IMAGO / Panthermedia

Half-Updo: Diese Frisur wird halb offen und halb hochgesteckt getragen. Je nach Haarlänge und Struktur teilt man das Haar über den Ohren easy und nicht zu streng ab und steckt es nach Belieben am Hinterkopf mit 2-4 Haarklemmen oder einer trendigen Haarspange fest. Aufpeppen und variieren lässt sich die Frisur als geflochtene Variante oder als Messy Bun. Optimale Haarlänge ist Bob und länger.

Ryan Reynolds und Blake Lively
Half-Updo: Die Frisur ist nicht nur bei Blake Lively eine perfekte Kombination zwischen offenem und hochgestecktem Haar. Bildrechte: IMAGO / NurPhoto

Pferdeschwanz oder Zopf mit edler Schleife: Mit diesem hübschen und super trendigen Haaraccessoires sieht ein simpler Haarzopf im Handumdrehen wunderbar edel aus. Aber auch aus Eigenhaar gestylt ist die Schleife ein wahrer Hingucker. Wichtig ist, dass das Accessoire auf Ihren Gesamtlook (Kleidung) usw. abgestimmt und gut an der Frisur befestigt ist.

Ein Zopf mit einer Schleife.
Mit einer Haarschleife wird ein einfacher Zopf zur edlen Frisur. Bildrechte: IMAGO / YAY Images

Low Bun: Bei diesem Paris-Fashionweek-Trend wird das Haar tief im Nacken zu einem Haarknoten gebunden. Der schnelle und zeitunaufwendige Style kann super festlich als Sleekvariante oder eher locker und natürlich etwas "undone" getragen werden.

Emily Blunt
Der Low Bun, wie hier bei Emily Blunt passt hervorragend zu einem tiefen Rückenausschnitt. Bildrechte: IMAGO / Everett Collection

Partyfrisur für offenes Haar: Sie geben Styling- und Volumenspray für mehr Volumen ins nasse Haar und föhnen dieses dann über Kopf. Anschließend einen Mittelscheitel ziehen, das Haar hinter die Ohren legen und mit Haarklemmen fixieren. Zum Schluss jeweils zwei Haarnadeln im rechten Winkel zueinander anordnen und zwei weitere Reihen darunter setzen – fertig ist die festliche Frisur.

Eine Frau schaut über den Rand ihrer Sonnebrille und trägt Haarklammern im Haar.
Mit Haarklemmen wirken die offenen Haare plötzlich perfekt gestylt. Bildrechte: IMAGO / Runway Manhattan

Glamouröse Wellen: Damit die Pracht gut hält, arbeiten Sie ins feuchte Haar Volumenfestiger ein, anschließend trocken föhnen. Stecken Sie dann das Deckhaar hoch und starten Sie dabei am Hinterkopf: Jeweils eine ca. 7 cm breite Strähne abteilen, mit Haarspray einsprühen und auf einen Lockenstab legen. Die Strähne aufdrehen, Lockenstab rausziehen und Kringel zum Auskühlen locker am Kopf festklemmen. Sind Sie am Hinterkopf fertig, drehen Sie das Deckhaar und die vorderen Strähnen auf. Alle Locken nach dem Auskühlen lösen, gut auskämmen und mit Haarspray haltbar machen.

Frau mit langem lockigem Haar.
Locken brauchen etwas Arbeit, sehen aber einfach hinreißend aus. Bildrechte: Colourbox.de

Einfache Wellen: Diese Frisur für die Feiertage sieht nach viel Arbeit aus, geht aber ganz easy: Zuerst ziehen Sie einen Mittelscheitel, dann formen Sie die Haare mit einem Lockenstab (mit großem Durchmesser) zu Wellen. Für den glamourösen 40s-Look kämmen Sie die Locken mit einer Bürste aus.

Festlicher Messy Bun: Eine spielerische Frisur für alle, die nicht der Typ für perfekt gelockte Haare und akkurate Scheitel sind, ist dieser Messy Bun. Dafür befestigen Sie die Haare mit einem Haargummi einfach locker am Oberkopf in einer Schlaufe. Für mehr Textur und Volumen im Dutt werden einzelne Strähnen aus dem Zopf eingedreht und mit einem Glätteisen erhitzt und anschließend um die Schlaufe gelegt und festgesteckt. Wenige Strähnen aus der Pony-Partie werden locker über die Stirn gelegt und alles mit Haarspray fixiert.

Eine junge Frau steht allein und posiert vor einem grauen Hintergrund im Studio.
Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Wet Look für die Feiertage: Was auf dem Laufsteg funktioniert, sieht auch auf der Weihnachtsfeier gut aus. Eine Wet Look Frisur lässt sich nachmachen, indem Sie ein Wet-Gel (Nass-Gel) in die Haare geben (Tipp: in feuchten Haaren lässt sich das Gel besser verteilen). Danach ziehen Sie einen tiefen Seitenscheitel und die vorderen Strähnen werden mit Gel definiert. Die Längen im Nacken drehen Sie ein und stecken diese fest.

Wet Look bei Lucy Fry.
Eine Variante des Wet-Look-Styles bei Lucy Fry zeigt, dass an Gel nicht gespart werden darf. Bildrechte: IMAGO / Everett Collection

Sleek Hair zu den Feiertagen: Wer auf Sleek Hair (glattes Haar) steht, wird diesen Feiertags-Look lieben. Dafür glätten Sie zunächst das gesamte Haar. Nun teilen Sie an den Seiten zwei Strähnen ab und stecken diese glatt nach oben. Tipp: Eine Babybürste mit etwas Haarspray besprühen und die beiden festgesteckten Strähnen damit glatt ziehen. Das Deckhaar am Oberkopf mit Haarspray besprühen und so drapieren, dass die Haarnadeln verdeckt werden. Achtung: Hitzeschutz zum Glätten verwenden.

Studioporträt einer jungen Frau, die ihr Haar mit einem Glätteisen vor grauem Hintergrund glättet.
Sleek Hair braucht auf jeden Fall Hitzeschutz beim Styling, damit Sie dem Haar nicht schaden. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Volumen-Chignon: Ziehen Sie für diesen festlichen Chignon (frz.: Haarknoten) zuerst einen tiefen Seitenscheitel, drehen das gesamte Haar Strähne für Strähne über einen Lockenstab und stecken Sie diese zum Auskühlen mit Clips fest. Anschließend wird das Haar (bis auf 3-4 Locken am Vorderkopf) mit einer Bürste vorsichtig ausgekämmt. Nun binden Sie das restliche Haar mit einem Haargummi zu einem seitlichen Pferdeschwanz zusammen und drehen diesen zu einer Kordel ein. Anschließend im Nacken leicht seitlich zu einem lockeren Dutt mit Haarnadeln fixieren. Jetzt müssen Sie die Clips aus der Vorderpartie lösen, vorsichtig auskämmen und die Haare ebenfalls seitlich am bereits bestehenden Dutt befestigen. Mit etwas Haarspray fixieren - fertig ist der festliche Chignon!

Eine Frau von hinten
Für das Styling eines Chignon (Haarknotens) gibt es viele Varianten, um einen edlen Look zu erzeugen. Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images

Edler Chignon: Der französische Chignon sieht toll aus und ist super-easy zu stylen: Haare werden glatt am Kopf zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden. Nach unten eingeschlagen ("falten"), mit der einen Hand halten Sie diesen fest und mit der anderen Hand stecken Sie das Zopfende unter dem entstandenen Chignon fest. Anschließend fixieren Sie alles mit Haarnadeln und Haarspray.

Toupierter Pferdeschwanz: Die vorderen Haare teilen Sie ab und toupieren diese an. Anschließend binden Sie die Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen und fixieren diese mit Haarspray - fertig!

Festlicher Pferdeschwanz

Ein Hauch von Romantik und Eleganz – der tiefe Ponytail bekommt durch den Mittelscheitel und die herabstehenden Strähnen einen modernen Look. Um den festlichen Ponytail nachzustylen, müssen Sie zu Beginn einen Mittelscheitel ziehen und Ihre Haare zu einem tiefen Pferdeschwanz binden – vergessen Sie nicht, die seitlichen Strähnen abzuteilen. Nun können Sie eine dünne Strähne vom Zopf abteilen, mehrmals um das Gummi wickeln und feststecken. Fertig ist die festliche Frisur.

Ariana lehnt an einer Wand, trägt ein rotes Kleid mit Spaghettiträgern und blickt zur Seite. Sie hat ihr Haar zum Pferdeschwanz gebunden, ihr rechtes Ohr schmückt ein großer silberner Ohrring oder Ohrclip.
Der Pferdeschwanz sieht edel aus, wenn Sie eine Strähne mehrmals um den Gummi wickeln. Bildrechte: Getty Images/Larry Busacca

Die perfekten Stylinghelfer für Ihre Festfrisur

Hochsteck- und Eventfrisuren benötigen starken Halt und glamouröse Optik für den großen und oft langen Auftritt.

Meine Stylingfavoriten für diese Ansprüche sind:

Junge Frau behandelt ihre Haare mit einem Pflegeprodukt.
Stylingprodukte sind dankbare Helfer bei der Festtagsfrisur. Bildrechte: Colourbox.de

  1. Leave-In Conditioner als leichtes und feuchtigkeitsspendendes Pflegeprodukt für glänzendes und geschmeidiges Haar ohne zu beschweren
  2. Styling- und Volumenspray für Form, Volumen und Halt von Ansatz bis Haarspitze
  3. Trockenshampoo direkt nach dem Styling in die Haaransätze gegeben für Griffigkeit und Schutz vor Talg und Fett der Kopfhaut
  4. Haarspray für leichten und mittleren Halt, jedoch bitte reduziert eingesetzt. So bleibt das Haar geschmeidig und frisierbar, verklebt nicht und lässt sich leichter in die gewünschte Frisur bringen. Am Morgen danach lässt sich das Haar dann auch leichter wieder ausbürsten.

1. Frisch gewaschene Haare

Frau mit Föhn
Nach dem Waschen ist das Haar wenig griffig und fliegt herum. An eine gut sitzende Hochsteckfrisur ist dann nicht zu denken Bildrechte: Colourbox.de

Ist das Haar frisch gewaschen, ist es meist sehr glatt und wenig griffig bzw. strukturiert, was das Hochstecken schwerer macht. Besser ein bis zwei Tage vor dem Event shampoonieren und vor dem Eventstyling nur etwas Trockenshampoo und ein leichtes Haar- oder Strukturspray auftragen.

2. Zu viel Pflege- und Produkte im Haar

Durch zu viel Mittel wird das Haar zusätzlich beschwert, verklebt und sieht strähnig aus. Das erschwert das Feststyling und kann sogar zum Nachshampoonieren führen.

3. Zu wenig Volumen am Haaransatz bzw. Spannung in den Haarlängen

Liegt das Haar platt am Kopf bzw. sind die Längen bewegungs- und spannungsfrei, fehlt der Frisur oft die optimale Form. Besser Styling- und Volumenspray in die Haaransätze geben und mit der Paddlebrush gegen die Wuchsrichtung anfönen. So stellt sich der Ansatz super auf. Die Haarlängen stylt man gern mit Rundbürste, Glätteisen oder Lockenstab für eine schöne Bewegung.

4. Zu großes Abteilen der Haarpartien und die falsche Befestigung

Gern wird ein großer Pferdeschwanz abgeteilt bzw. gleich das gesamte Haar nach oben gesteckt und gebunden. Die schwere und voluminöse "Haarmasse" ist so oft kaum zu bändigen. Zwei bis vier einzelne Haarabteilungen schaffen Abhilfe. Sie lassen sich easy stecken und befestigen und erlauben noch einige kreative Styles mehr. Zum Ineinander- und Hochstecken bitte zusätzlich zu den Haargummies und Haarspangen noch Haarklemmen und -schieber für den zusätzlichen Halt verwenden.

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MDR (lk, jba)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 11. Dezember 2023 | 17:00 Uhr

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