Ukrainische Aktivisten bei einer Protestveranstaltung gegen den Ukraine-Krieg in Dortmund im Juni 2023
Ukrainische Aktivisten bei einer Protestveranstaltung gegen den Ukraine-Krieg in Dortmund im Juni 2023. Bildrechte: IMAGO/NurPhoto

Ukraine-News Kiew will wehrfähige Ukrainer im Ausland zur Rückkehr drängen

23. April 2024, 21:55 Uhr

Diese Ukraine-News vom Dienstag, 23. April 2024 sind beendet.

Ukraine-News vom Dienstag, 23. April 2024

21:55 Uhr | Russischer Vize-Verteidigungsminister wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen

In Russland ist einer von mehreren Vize-Verteidigungsministern wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen worden. Wie das russische Ermittlungskomitee auf Telegram mitteilte, wird der Staatsrat Timur Iwanow verdächtigt, Bestechungsgelder entgegengenommen zu haben. Der ehemalige Manager Iwanow, der den Posten seit 2016 innehatte, war Medienberichten zufolge im Verteidigungsministerium vor allem für Bauvorhaben zuständig - darunter für das von Russland eroberte und wieder aufgebaute Mariupol. Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat insgesamt zwölf Stellvertreter.

Update 20:45 Uhr | Kiew will wehrfähige Auslands-Ukrainer zur Rückkehr drängen

Die Ukraine will durch die Einstellung konsularischer Dienste dafür sorgen, dass im Ausland lebende ukrainische Männer im wehrfähigen Alter zurückkehren müssen. Außenminister Dmytro Kuleba teilte im Online-Dienst X mit, er habe Maßnahmen angeordnet, die der "Wiederherstellung des Gleichgewichts zwischen Männern im wehrfähigen Alter in der Ukraine und denen im Ausland" dienten. Genaueres werde sein Ministerium bald bekannt geben.

Kuleba zufolge soll es um "konsularische Dienstleistungen" in Auslandsvertretungen gehen. Die ukrainische Nachrichtenseite ZN.UA hatte unter Berufung auf ein Dokument des Außenministeriums berichtet, dass ukrainische Konsulate angewiesen worden seien, männlichen Ukrainern im Alter von 18 bis 60 Jahren nur noch Papiere für die Rückkehr in die Ukraine auszustellen. Für andere Behördengänge müssten sie in die Ukraine zurückkehren. Das Außenministerium bestätigte die Angaben bislang nicht. Kiew hatte die Regeln für die Mobilisierung von Soldaten vor gut zwei Wochen verschärft. Unter anderem werden Kriegsdienstverweigerer härter bestraft und Kriegsdienstleistende später entlassen.

19:38 Uhr | Litauen liefert gepanzerte Mannschaftstransporter an die Ukraine

Litauen hat der Ukraine nach Angaben seines Verteidigungsministeriums gepanzerte M577-Personentransporter für den Kampf gegen Russland übergeben. Nähere Angaben zur Anzahl oder Ausstattung der Fahrzeuge wurden keine gemacht. Litauen mit seinen rund 2,9 Millionen Einwohnern gehört zu den entschlossensten Unterstützern Kiews. Der baltische EU- und Nato-Staat hat nach eigenen Angaben bislang Rüstungsgüter in Höhe von mehr als 610 Millionen Euro geliefert.

19:31 Uhr | Ukraine meldet über ein Dutzend Verletzte durch abgeschossene Drohnen

Bei russischen Luftangriffen auf die Ukraine sind nach Behördenangaben mehr als ein Dutzend Menschen verletzt worden. Allein bei einem Drohnenangriff auf die Hafenstadt Odessa wurden nach Angaben des Rettungsdinestes neun Menschen verletzt, darunter zwei Kinder. Nach Armeeangaben waren die betroffenen Wohnhäuser durch die Trümmer einer Drohne beschädigt worden, die von der ukrainischen Luftabwehr abgeschossen worden war.

In der angrenzenden Region Mykolajiw wurde nach Angaben der Behörden ebenfalls ein Mensch durch herabfallende Trümmer einer abgeschossenen Drohne verletzt. In der Region Dnipropetrowsk wurden nach Angaben des dortigen Gouverneurs nach einem Raketenangriff vier Verletzte ins Krankenhaus eingeliefert. Die ukrainische Armee teilte mit, in der Nacht zu Dienstag 15 von insgesamt 16 russischen Drohnenangriffen auf die Ukraine abgewehrt zu haben.

13:45 Uhr | Sunak: Wichtig, dass Europäer in eigene Sicherheit investieren

Der britische Premierminister Rishi Sunak hat die europäischen Staaten zu stärkerer Unterstützung für die Ukraine aufgefordert. Es sei wichtig, dass die Europäer in ihre eigene Sicherheit investieren, sagte Sunak am Dienstag britischen Medien zufolge auf dem Weg zu einem Besuch in Polen. Er betonte, Großbritannien habe stets eine Vorreiterrolle übernommen und als erstes Land der Ukraine Kampfpanzer und Marschflugkörper mit größerer Reichweite geliefert sowie als erstes ukrainische Soldaten und Piloten ausgebildet. In der Nacht zum Dienstag hatte Sunak das bisher größte britische Militärpaket für die Ukraine angekündigt.

10:16 Uhr | Russische Region Belgorod meldet 120 getötete Zivilisten seit Kriegsbeginn

In der russischen Region Belgorod sind nach Angaben der dortigen Behörden seit Beginn des Ukraine-Kriegs 120 Zivilisten bei ukrainischen Angriffen getötet worden. Weitere 651 Menschen seien verletzt worden. Das teilte der Gouverneur der an die Ukraine grenzenden Region mit. Unter den Opfern sind demnach auch Kinder. Elf seien getötet und 51 verletzt worden. Die Lage sei extrem schwierig. "Die Angriffe gehen weiter. Weitere Menschen sterben", sagte Gouverneur Wjatscheslaw Gladkow in einer Videobotschaft. Belgorod ist seit etwa einem Jahr wiederholt von der Ukraine aus mit Artillerie und Drohnen angegriffen worden. Zudem sollen pro-ukrainische Kämpfer mehrfach grenzüberschreitende Vorstöße unternommen haben.

09:47 Uhr | Korruptionsvorwürfe gegen ukrainischen Agrarminister

Der ukrainische Landwirtschaftsminister Mykola Solsky wird Medienberichten zufolge der Korruption verdächtigt. Weder Solsky noch sein Ministerium wollten sich zu den Berichten äußern. Er wäre der erste Minister der Regierung von Präsident Wolodymyr Selenskyj, der in einem Korruptionsfall als Verdächtiger genannt wird. Solsky soll den Medienberichten zufolge in den unrechtmäßigen Erwerb von staatseigenem Land verwickelt sein. Die Nationale Antikorruptionsbehörde hatte mitgeteilt, es habe einen Komplott eines amtierenden Ministers aufgedeckt. Namen nannte sie nicht. Zuletzt gab es vermehrt Spekulationen über eine Regierungsumbildung.

05:34 Uhr | Russische Drohnenangriffe auf Kiew und Odessa

Russland hat die Ukraine in der Nacht in mehreren Region mit Drohnen attackiert. In Odessa sind nach ukrainischen Angaben mindestens sieben Menschen verletzt worden. Wie der Gouverneur der Region, Oleh Kiper, über den Kurznachrichtendienst Telegram mitteilte, seien bei den Angriffen mehrere Wohnhäuser beschädigt worden und in Flammen aufgegangen. Mindestens 14 Wohnungen seien beschädigt worden, ergänzt die Stadtverwaltung.

Ukrainische Rettungskräfte  kümmern sich um Schäden, die durch herabfallende Trümmer einer russischen Rakete in Odessa verursacht wurden.  Ukraine Rescuers deal with damage caused by the falling debris of a Russian rocket, Odesa.
Die Schwarmeerhafenstadt Odessa wird immer wieder Ziel russischer Luftangriffe. (Bild: Ukrainische Rettungskräfte kümmern sich um Schäden infolge eines russischen Luftangriffs auf Odessa am 20.04.2024) Bildrechte: IMAGO / ABACAPRESS

Auch die Hauptstadt Kiew ist in der Nacht erneut in das Visier der russischen Luftangriffe geraten. Die ukrainische Luftabwehr habe aber alle von Russland auf Kiew abgefeuerten Drohnen zerstört, erklärt der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Serhij Popko, auf Telegram. Es gebe keine Berichte über Schäden oder Verletzte. Die ukrainische Marine teilt mit, dass vier russische Drohnen über der südlichen Region Mykolajiw zerstört worden seien.

05:23 Uhr | USA: chinesische Banken vom weltweiten Finanzsystem ausschließen

Die USA wollen offenbar chinesische Banken vom weltweiten Finanzsystem ausschließen. Das berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Mit den neuen Sanktionen hoffen die USA, Pekings Finanzhilfen für die russische Rüstungsproduktion zu stoppen.

05:07 Uhr | US-Präsident Biden stellt Ukraine schnelle Hilfe in Aussicht

US-Präsident Joe Biden hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj kurz vor der Abstimmung im US-Senat über neue Ukraine-Hilfen schnelle Unterstützung in Aussicht gestellt. So seien in einem Telefonat der beiden Staatschefs Details zur Lieferung von Kurzstrecken-Raketen des Typs ATACMS "finalisiert" worden. Das teilte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache mit.

01:17 Uhr | Großbritannien verspricht Ukraine großes Hilfspaket

Großbritannien hat der Ukraine sein bisher größtes Hilfspaket versprochen. Es soll aus zahlreichen Kampfbooten, hunderten Fahrzeugen, mehr als 1.600 Raketen und Millionen Schuss Munition bestehen. Der britische Premierminister Rishi Sunak betonte, die Verteidigung der Ukraine sei für die Sicherheit seines Landes und für ganz Europa von entscheidender Bedeutung. Entsprechend äußerte er sich kurz vor seiner heutigen Reise nach Polen. Dort will er mit Ministerpräsident Donald Tusk und Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprechen. Morgen wird Sunak in Berlin erwartet.

00:49 Uhr | Nach Angriff auf Charkiwer Fernsehturm: Selenskyj pocht auf Flugabwehr

Nach der Zerstörung des Fernsehturms in der ostukrainischen Metropole Charkiw hat Präsident Wolodymyr Selenskyj erneut mehr internationale Hilfe bei der Verteidigung gegen russische Luftangriffe gefordert. Charkiw und andere ukrainische Städte bräuchten insbesondere Flugabwehrsysteme vom US-Typ Patriot, betonte Selenskyj am Montag in seiner abendlichen Videoansprache.

In Charkiw war am Abend der 240 Meter hohe Fernsehturm nach einem Angriff teilweise eingestürzt. Videos zeigen, wie die Spitze abbrach und in die Tiefe fiel. Verletzt wurde dabei Behördenangaben zufolge niemand.

Nachrichten

Handyaufnahme des Absturzes 1 min
Den Behörden zufolge sei der 240 Meter hohe Fernsehturm Ziel eines russischen Luftangriffes gewesen. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Der Fernsehturm von Charkiw im Nordosten der Ukraine ist in zwei gebrochen und zu Boden gefallen. Den Behörden zufolge sei der 240 Meter hohe Fernsehturm Ziel eines russischen Luftangriffes gewesen.

Mo 22.04.2024 20:22Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-ukraine-charkiw-fernsehturm-explosion-abgestuerzt-russland-krieg100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

00:35 Uhr | Ukraine verhandelt mit USA über Sicherheitsabkommen

Die Ukraine will auch mit den USA ein beiderseitiges Sicherheitsabkommen schließen. Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner täglichen Videoansprache, die Gespräche über ein solches Abkommen hätten bereits begonnen. Nähere Angaben, etwa über den Inhalt, machte er aber nicht. Ähnliche Vereinbarungen hatte die Ukraine in den vergangenen Monaten schon mit mehreren anderen NATO-Mitgliedsstaaten geschlossen - unter anderem mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Die Verträge sind keine militärische Beistandsgarantie. Sie regeln aber die gegenseitige politische, finanzielle und auch militärische Unterstützung.

00:05 Uhr | EU: Keine Zusage für weitere Patriots an Ukraine

Die Ukraine erhält aus Europa vorerst keine Zusagen für weitere Luftabwehr-Systeme vom Typ Patriot. Die Außenminister der EU-Mitgliedstaaten erklärten bei ihrem Treffen in Brüssel lediglich, sie würden die Bestände prüfen. Die Regierung in Kiew bat in den vergangenen Wochen um die Lieferung von mindestens sieben Patriots. Bislang hat nur Deutschland zugesagt, ein weiteres System bereitzustellen. EU-Chefdiplomat Josep Borrell reagierte enttäuscht und appellierte, mehr für die Ukraine zu tun.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Dienstag, 23. April 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Alles das berücksichtigt der MDR in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 23. April 2024 | 06:00 Uhr

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Der Fernsehturm von Charkiw im Nordosten der Ukraine ist in zwei gebrochen und zu Boden gefallen. Den Behörden zufolge sei der 240 Meter hohe Fernsehturm Ziel eines russischen Luftangriffes gewesen.

Mo 22.04.2024 20:22Uhr 00:31 min

https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/video-ukraine-charkiw-fernsehturm-explosion-abgestuerzt-russland-krieg100.html

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