Labormäuse spielen mit Reagenzgläsern
Nach sie vor werden die meisten Tierversuche an Mäusen durchgeführt (Symbolfoto) Bildrechte: imago/imagebroker/Stefan Klein

Forschung Tierversuche in Thüringen: Mäuse und Hunde in der Medizinforschung eingesetzt

24. April 2024, 14:45 Uhr

An knapp 30.000 Tieren wurden 2022 in Thüringen Versuche durchgeführt, um neue Medikamente und Therapien zu entwickeln. Darunter Schafe, Esel, Schweine und Hunde. Auch im Universitätsklinikum Jena werden Versuche durchgeführt.

Für Tierversuche werden in Thüringen vor allem Mäuse genutzt. Aber auch 415 Schweine, 110 Hunde, 15 Pferde oder Esel und sieben Schafe landeten 2022 zu Versuchszwecken in Laboren im Freistaat. Das geht aus Daten des Bundesamts für Risikobewertung hervor, auf die das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz auf Anfrage verwies. Aktuellere Zahlen nannte das Amt, das in Thüringen für die Genehmigungen für Tierversuche zuständig ist, nicht.

Insgesamt wurden laut den Zahlen 29.280 Tiere für Versuche in Thüringen genutzt - 23.464 davon waren Mäuse. Etwa 11.000 Tiere wurden demnach für wissenschaftliche Zwecke gezüchtet, aber ohne wissenschaftliche Verwendung getötet. An Affen wurden in Thüringen den Zahlen zufolge keine Tierversuche unternommen.

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Tierversuche auch am Uniklinikum Jena

Auch am Universitätsklinikum Jena (UKJ) wird mit Tierversuchen an biomedizinischer Grundlagen- und patientenorientierter Forschung gearbeitet, wie das Haus mitteilte. Aus heutiger Sicht seien sie nicht vollständig ersetzbar. Häufig seien die komplexen Vorgänge im lebenden Organismus nur auf diese Weise erfassbar. Zudem seien die Erkenntnisse notwendig, um neue Medikamente und Therapien entwickeln zu können, heißt es aus dem Klinikum.

Schriftzug über dem Eingang des Universitätsklinikums Jena.
Tierversuche sind auch am Uni-Klinikum Jena nicht vollständig ersetzbar. Bildrechte: picture alliance/dpa | Michael Reichel

Mithilfe der Versuche seien etwa Ursachen und mögliche Behandlungen von Herz- oder Nierenerkrankungen untersucht worden. "Wir sind uns unserer hohen Verantwortung gegenüber den Versuchstieren bewusst, ihr Wohl liegt uns am Herzen. Darum sorgen wir für deren größtmöglichen Schutz und berücksichtigen alle ethischen und tierschutzrechtlichen Bedingungen", erklärte die Leiterin der Stabsstelle Tierschutz am UKJ, Sabine Bischoff.

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MDR/dpa (jml)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 23. April 2024 | 22:00 Uhr

12 Kommentare

part vor 1 Wochen

In anderen Ländern oder auch bei uns finden klinische Studien zu neuen Medikamenten immer freiwillig statt, die Standards dazu mögen unterschiedlich sein, doch letztendlich geht es nur um den Nachbau des Wunder der Natur, auf die bisher noch keine Patente vergeben werden dürfen oder sie nicht ausreichend gewinnbringend erscheinen oder sogar gesetzlich verboten sind sie anzuwenden. Und dann gab es noch andere Experimente, geschichtskundige Personen kennen diese, wo Menschen wie Tiere behandelt wurden durch das Tier Mensch international.

DER Beobachter vor 1 Wochen

Wichtiger als die pure Anzahl der Versuchstiere erscheint mir, für welchen Zweck und ggf. mit welchen mindestens vermeidbaren psychischen und physischen Leiden...

MDR-Team vor 1 Wochen

Hallo DanielSBK, das BGB sagt "Tiere sind keine Sachen". https://www.gesetze-im-internet.de/bgb/__90a.html#:~:text=B%C3%BCrgerliches%20Gesetzbuch%20(BGB),nicht%20etwas%20anderes%20bestimmt%20ist.

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