Tarifverhandlungen Warnstreik am Suhler Klinikum: Betreiber sieht existenzgefährdende Forderungen

13. April 2023, 11:34 Uhr

Am SRH-Zentralklinikum in Suhl gibt es einen ganztägigen Warnstreik. Über 100 der 1.100 Mitarbeiter beteiligten sich. Die Streikenden marschierten auch durch Suhl. Der SRH-Konzern kritisiert, dass die Lohnforderungen die Existenz des Konzerns gefährden würden. Im Krankenhaus ist während des Warnstreiks ein Notbetrieb eingerichtet.

Am SRH-Zentralklinikum in Suhl beteiligen sich seit Donnerstagmorgen mehr als 100 Beschäftigte an einem Warnstreik. Mit der Aktion wollen die Mitarbeiter Druck auf die laufenden Tarifverhandlungen machen. Laut Gewerkschaft Verdi war auch die vierte Tarifrunde ohne Ergebnis geblieben.

Nach einer Kundgebung um 8 Uhr sind die Streikenden zu einem Protestmarsch durch die Suhler Innenstadt aufgebrochen. Die Gewerkschaft Verdi hatte alle Beschäftigten des nicht-ärztlichen Bereichs zum Arbeitskampf aufgerufen. Der Warnstreik soll den ganzen Tag andauern. Im Krankenhaus ist ein Notbetrieb eingerichtet.

Wegen der Inflation fordern die Beschäftigten 10,5 Prozent mehr Lohn, mindestens aber 500 Euro mehr Gehalt im Monat - mit einer Vertragslaufzeit von zwölf Monaten. Das Ausbildungsgehalt soll um monatlich 200 Euro steigen. Außerdem soll für Beschäftigte, die dem SRH-Konzern seit langen Jahren die Treue halten, eine weitere Gehaltsstufe eingerichtet werden.

Bereits vierte Verhandlungsrunde

Das Angebot des SRH-Konzerns lautet: maximal 4,5 Prozent höhere Löhne auf zwei Jahre verteilt. Die Beschäftigen seien stinksauer, so Gewerkschaftssprecherin Saskia Scheler. Sie hielten den Krankenhausbetrieb unter schwierigsten Bedingungen am Laufen.

SRH-Konzern: Lohnerhöhungen gefährden Existenz

Der SRH-Konzern teilte mit, er vermisse die Bereitschaft einen Konsens zu finden. Die von der Gewerkschaft geforderten Lohnerhöhungen würden die Existenz des Konzerns bedrohen und seien daher nicht umsetzbar, so ein Sprecher. Dieses Problem werde auch durch Streiks nicht gelöst. Nichtsdestotrotz sei das Unternehmen bereit, das Angebot zu überarbeiten. Die Tarifparteien wollen am 19. und 20. April weiter verhandeln.

In Suhl sind rund 1.100 Beschäftigte zum Streik aufgerufen. Der SRH-Klinikkonzern betreibt in Thüringen auch Standorte in Gera und Friedrichroda.

MDR (med/dst)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 13. April 2023 | 08:30 Uhr

1 Kommentar

martin am 13.04.2023

Es wäre ja hübsch, wenn wir eine Inflation von nur rund 2 % hätten. Aber 4% bei zweijähriger Laufzeit wäre der nächste erhebliche Reallohnverzicht.

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