Kriminalität Nach Beleidigungen und Attacken: Sicherheit in Thüringer Regionalzügen wird verstärkt

24. April 2024, 19:13 Uhr

Nach Sicherheitsproblemen in Nahverkehrszügen zwischen Erfurt und Suhl hat die Thüringer Landesregierung Hilfe versprochen. Das Land gibt mehr Geld, damit auf der Strecke mehr Sicherheitsleute eingesetzt werden können.

Nach einer Zunahme von Kriminalitätsdelikten auf der Bahnstrecke Erfurt-Suhl-Meiningen sollen die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt werden. Darauf einigten sich am Mittwoch bei einem Treffen Vertreter von Bahnunternehmen, der Bundespolizei und des Verkehrsministeriums. Die Strecke werden von der Südthüringenbahn und der DB Regio bedient.

EVG: Zugpersonal wird beleidigt und attackiert

Laut der Eisenbahngewerkschaft EVG sind Fahrgäste zwischen Suhl und Erfurt immer wieder ohne Ticket unterwegs, sie beleidigen und attackieren das Zugpersonal, ziehen die Notbremse, fangen Schlägereien an. Teilweise traue sich das Zugpersonal gar nicht mehr, Tickets zu kontrollieren. Verübt würden die Straftaten häufig von Menschen mit Migrationshintergrund. Aber auch Deutsche seien unter den Tätern, heißt es bei der EVG. Ebenso komme es auf anderen Thüringer Nahverkehrsstrecken zu solchen Vorfällen.

Eine Regionalbahn fährt über eine Brücke.
Besonders die Strecke Erfurt-Suhl ist laut der Eisenbahngewerkschaft von einer erhöhten Kriminalität betroffen. Bildrechte: MDR/Markus Wetterauer

Deutschlandticket führt zu höherer Kriminalität

In den Nahverkehrszügen hat seit Einführung des Deutschlandtickets die Zahl der Delikte wie Beleidigungen, Nötigungen und Körperverletzungen erheblich zugenommen, heißt es vom Ministerium. Genaue Zahlen wurden nicht genannt. Es sei jedoch bei dem Treffen vereinbart worden, das Sicherheitspersonal auf der Strecke Erfurt-Suhl zu verstärken.

Einsatzkräfte der thüringer Polizei stehen während einer Übung an der Tür einer Regionalbahn.
Einsatzkräfte der Polizei während einer Übung vor einem Regionalzug. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Das Land habe nach dem Treffen zugesagt, die Kosten dafür zu übernehmen. Über die Höhe konnten noch keine Angaben gemacht werden. Die Treffen sollen nun alle drei Monate wiederholt werden.

Strecke schon länger Kriminalitäts-Hotspot

Dass es auf der Strecke Erfurt-Suhl vermehrt zu Kriminalität komme, sei für die Bundespolizei kein neues Phänomen, sagte ein Sprecher. "Die Umstände werden teils auch emotionalisiert und subjektiv wiedergegeben." Zuletzt seien dort aber auch mehr Anzeigen registriert worden.

Dabei sei es vor allem um Fahren ohne Fahrschein oder gefälschte 49-Euro-Tickets gegangen. Beleidigungen oder Bedrohungen waren aber auch ein Thema. Die Bundespolizei sei auf der Strecke bereits verstärkt unterwegs, teils auch mit Zivilbeamten.

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MDR (ws/sar), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 24. April 2024 | 18:00 Uhr

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