Monteure auf einem im Bau befindlichen Hochspannungsmast bei Schalkau im Landkreis Sonneberg. Im Hintergrund ist die ICE-Bogenbrücke Grümpental zu sehen. Die Baustelle ist Teil der Südwest-Kuppelleitung. Sie ist auch als Thüringer Strombrücke bekannt und eine 380-kV-Freileitung.
Von hier soll die neue Leitung abzweigen: Montagearbeiten an der "Thüringer Strombrücke" 2015. Bildrechte: picture alliance / ZB | Stefan Thomas

Energie Bayern verkündet Stromtrassen-Plan - Thüringen spricht von "Wunsch"

09. Februar 2024, 19:30 Uhr

Die Bundesnetzagentur hat ein vor Jahren beerdigtes Stromtrassen-Projekt von Südthüringen nach Franken wiederbelebt - mit dem Segen Bayerns. In Thüringen spricht die Landesregierung von einem "Wunsch und nicht mehr".

Thüringen hat zurückhaltend auf einen bayerischen Vorstoß für eine neue Stromtrasse reagiert. Aus dem Thüringer Umweltministerium hieß es, die Planspiele für den Bau einer neuen Freileitung vom südthüringischen Schalkau ins unterfränkische Grafenrheinfeld seien ein Wunsch und nicht mehr. Bayerns-Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (FW) hatte am Donnerstag verkündet, dass die bereits vor Jahren geplante Trasse in veränderter Form nun doch realisiert werden solle. Damals hatte sich Aiwanger noch vehement gegen den Bau gewehrt. Bayern hat nun aber mehr Strombedarf, den die neue Leitung decken helfen soll.

Neue Linienführung via Münnerstadt

Statt wie früher geplant direkt soll die neue Freileitung zunächst nach Westen verlaufen, um ein Umspannwerk in Münnerstadt (Landkreis Bad Kissingen) anzuschließen. In dessen Umfeld sind Aiwanger zufolge Windparks und größere Photovoltaik-Anlagen geplant; dieser Strom könnte damit ins Übertragungsnetz eingespeist werden. Von dort solle die Leitung nach Süden verlaufen und im Umspannwerk Grafenrheinfeld enden. Aiwanger stellte heraus, dass die neue Linienführung Thüringen stärker betreffen würde. Der Bayerische Rundfunk zitiert den Politiker mit den Worten: "Das hat den Vorteil, es geht weniger durch bayerisches Gebiet".

Ausbau der "Thüringer Strombrücke" wäre Teil des Projekts

Die großen Stromnetzbetreiber hatten die Leitung in ihrem Plan für die Zeit nach 2037 nicht vorgesehen. Kommt die Leitung nun doch, könnte auch die 2017 fertiggestellte "Thüringer Strombrücke" zwischen Vieselbach bei Erfurt und Schalkau besser ausgelastet werden. Von dieser Leitung soll das mögliche neue Projekt abzweigen. Die Strombrücke selbst bräuchte dafür nur zusätzliche Leiterseile und Querträger, aber keine neue Masten. Diese wurden so errichtet, dass sie vier einzelne Stromleitungen tragen können - derzeit hängen nur zwei Leitungen.

Diese und weitere Nachrichten aus Thüringen im Radiobeitrag zum Anhören:

Mehr zu Stromtrassen in Thüringen

MDR (cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 09. Februar 2024 | 19:00 Uhr

1 Kommentar

knarf vor 14 Wochen

Ich bin gespannt ob Bayern die Thüringer austrickst.

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