Zehn Fragen an... Lutz Gerlach

Technik, die fasziniert, und Themen, so vielfältig wie das Leben - die Arbeit beim Radio schien interessanter zu sein als das Forschen im Labor. Das fand Lutz Gerlach schon vor Abschluss seines Studiums in Ilmenau als Diplomingenieur. Seit 1991 ist der gebürtige Erfurter als Reporter, Redakteur und Moderator tätig. Zunächst arbeitete er für den Thüringer Rundfunk, seit 1992 für MDR THÜRINGEN. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Landespolitik, Wirtschaft und neue Technologien. Zu hören ist Lutz Gerlach außerdem als Moderator der Sendung "Fazit vom Tag" bei MDR THÜRINGEN - Das Radio. Hier stellt er sich kurz vor.

Porträt von MDR THÜRINGEN-Moderator Lutz Gerlach
On the Air - Was ist für Sie das Schönste am Moderatorenberuf?
Lutz Gerlach: "Jeder Tag ist wieder neu, mit Themen von kurios bis tragisch, mit interessanten Gesprächspartner:innen, die man kennenlernt, mit technischen Features, die die Arbeit erleichtern, und Pannen, über die man sich am Abend noch ärgert. Und dann kommt schon wieder ein neuer Tag…"
Bildrechte: MDR/Daniela Dufft

Take it easy - Was ist Ihre Lebensphilosophie?

"Nur wo Du zu Fuß warst, bist Du auch wirklich gewesen." - Ich denke, der Satz passt sehr gut zu mir, auch wenn umstritten ist, ob ihn Johann Wolfgang von Goethe wirklich gesagt oder aufgeschrieben hat.

Music was my first love – Was hat Sie zum Moderatorenberuf inspiriert?

Drei Dinge: ein Besuch in der "NDR2 Plattenkiste" mit Jan Hofer Anfang 1991, der Satz unserer Chefredakteurin im Ilmenauer hsf-Studentenradio: "Lutz, kannst Du mal die Veranstaltungstipps vorlesen?" und der Satz meines Diplom-Betreuers nach der Verteidigung meiner Arbeit über technische Algorithmen zur Bilderkennung: "An Ihrer Stelle würde ich mir einen anderen Beruf suchen…"

The Working Man - Astronaut oder Eisverkäufer: Was wäre ihr Plan B zum Moderatorenberuf gewesen?

Plan B wäre wohl dann doch in der Entwicklungsabteilung eines der großen Elektronik-Unternehmen gewesen…

Hölle, Hölle, Hölle – Erwischen Sie sich auch manchmal dabei, ein Lied mitzusingen, das Sie eigentlich gar nicht mögen?

Ja schon, das ist wohl unausweichlich. Lieber singe ich aber (ganz leise) die Lieder mit, die ich mag.

Unbelievable - Was war für Sie die bisher kurioseste Berichterstattung?

Da gibt es doch schon einige in gut 30 Jahren: ein Live-Gespräch während des Mittagessens in Tokio fürs Frühprogramm in Thüringen, eine Live-Reportage aus einem fahrenden Zug oder auch das Schlange stehen der Reporter vor dem Übertragungswagen mit Außen-Arbeitsplatz auf dem Deckel einer Mülltonne zum Besuch von Wladimir Putin in Weimar vor mehr als 20 Jahren (ja, damals war der noch ein anderer Mensch…)

Perfect Day - Was tun Sie am liebsten, wenn Sie gerade nicht moderieren?

Da ich nicht so oft moderiere, gibt es auch noch andere Jobs zu erledigen… Aber wenn ich frei habe: gern ausschlafen, gemütlich frühstücken, wandern und fotografieren.

Roll over Beethoven - Welche Musiker und Songs haben Sie geprägt?

Viele, von den Beatles bis Bruce Springsteen - besonders aber Pink Floyd.

River deep, Mountain high - Was macht Thüringen für Sie aus?

Bei der Fragestellung gibt's nur eine Antwort: das große "R" - von der Werra über den Inselsberg und Großen Beerberg bis zur Selbitz. Auf den rund 170 Kilometern Rennsteig trifft man auch immer interessante Menschen…

Pork and Beans - Was ist Ihr Thüringer Leibgericht?

Thüringer Klöße gehören in jedem Fall dazu, zum Beispiel zu Hirschbraten mit Preiselbeer-Birne.

You can't judge a book by its cover - Welche Bücher oder Filme empfehlen Sie gerne weiter?

Ich bin schon viele Abschnitte am "Grünen Band" entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze gewandert, dazu passt bestens "Der Grenzgänger" von Landolf Scherzer. Und als Film kann ich "Good Morning Vietnam" mit dem leider schon verstorbenen Robin Williams unbedingt empfehlen - für mich ein sehr guter Anti-Kriegs-Film, bei dem auch das Radio im Mittelpunkt steht.