Wassermangel Kein Aprilscherz: Mühlenfähre kann nicht in die Saison starten

01. April 2023, 07:03 Uhr

Für Thüringens einzige Autofähre fällt der Saisonstart am 1. April aus. Der Grund: Das Schiff liegt auf dem Trockenen, es ist zu wenig Wasser im Hohenwarte-Stausee.

Es ist kein Aprilscherz, die Mühlenfähre liegt auf dem Trockenen. Fast fünf Meter liegt der Wasserspiegel derzeit unter dem Normalstand des Hohenwarte-Stausees.

Mit Thüringens einziger Autofähre können normalerweise Fußgänger, Fahrräder, Motorräder und Autos zwischen Linkenmühle und Altenroth übersetzen. Die Überfahrt der 400 Meter breiten Wasserstraße dauert nur etwa fünf Minuten - und man spart sich einen Fahrweg von 33 Kilometern.

Termin für Saisonstart der Mühlenfähre noch offen

Aber wegen des fehlenden Wassers dauert es jetzt noch mindestens vier Wochen, bis die Fähre in die Saison starten kann. Die Kombus GmbH als Betreiber hatte den Beginn schon auf den 6. April verschoben, aber auch dieser Termin ist nicht zu halten, bestätigt die Verkehrsgesellschaft.

Erst bei einem Wasserstand von 301 Meter über Normalnull sei ein Betrieb möglich. Allerdings müsste das Schiff vorher noch im Wasser auf eventuelle Mängel geprüft werden. Kombus rechnet mit ein bis zwei Tagen, um die Steuerung einzustellen, an der Maschine alle Füllstände zu prüfen und die Sicherheitstechnik zu checken.

Nur Regen kann jetzt helfen

Weil an der Staumauer Hohenwarte die Einlaufschütze - große Sicherheitsklappen mit je 56 Tonnen Gewicht - erneuert worden sind, musste der Betreiber Vattenfall den Wasserspiegel um mehr als fünf Meter absenken.

Damit aber der in der gesamten Saalekaskade vorzuhaltende Stauraum für Hochwasser erhalten bleibt, musste auch die Bleilochtalsperre abgelassen werden, so der Verantwortliche fürs Wassermanagement an der Saalekaskade, Martin Loga. Ein schnelleres Füllen der Hohenwarte mit Wasser aus dem Bleilochstausee ist deshalb nicht möglich. Nur Regen kann helfen.

Fahrgastschiffe pünktlich gestartet

Die Ausflugsdampfer auf beiden Talsperren starten mittags am 1. April. Die Anleger sind an den Ufern so weit nach unten geschoben, dass Fahrgäste ohne Probleme in die Schiffe kommen, heißt es unisono von der Schifffahrt Hohenwarte, der Stauseeschifffahrt Pretzsch und der Marina Saalburg.

MDR (gh)

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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. April 2023 | 06:00 Uhr

5 Kommentare

Freies Moria am 01.04.2023

@Tschingis: Da steht eben auch "nur mehr Regen kann helfen" und eine terminliche Abfolge ist aus dem Artikel nicht ersichtlich. Es regnet immer noch...

Tschingis1 am 01.04.2023

@Freies Moria
Ich helfe Ihnen einmal mit dem Text aus dem Artikel:

"Weil an der Staumauer Hohenwarte die Einlaufschütze - große Sicherheitsklappen mit je 56 Tonnen Gewicht - erneuert worden sind, musste der Betreiber Vattenfall den Wasserspiegel um mehr als fünf Meter absenken.
Damit aber der in der gesamten Saalekaskade vorzuhaltende Stauraum für Hochwasser erhalten bleibt, musste auch die Bleilochtalsperre abgelassen werden,..."

Bedarf es einer weiteren Erklärung?

Paul Johannes am 31.03.2023

Da kommt ja wiedermal alles zusammen.....Die Mühlenfähre kann NICHT starten und dann kommt MAL WIEDER !! noch die Baustelle mit Vollsperrung bei Ziegenrück dazu (Ziegenrück -Richtung Moxa, Pößneck).....und dann weit und breit keine Saalebrücke am Hohenwartestausee in Sicht.....
Also dann vom Lobensteiner Oberland aus riesige Umwege ins Unterland und umgekehrt.

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