Ausflüge mit der Bahn Weida - Die Wiege des Vogtlands
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02. August 2022, 15:21 Uhr
Auf geht's zu einer Zeitreise: In Weida können die Burgbesucher entdecken, wie die Vögte im späten 12. Jahrhundert aus dem Dunkel der Geschichte traten und vom "Diener" des Kaisers zu eigenständigen Landesherren wurden.
Schon von Weitem ist er sichtbar, der rund 900 Jahre alte Bergfried der Osterburg zu Weida. Ob man mit dem Auto oder dem Zug anreist, mit dem Fahrrad oder wandernd zu Fuß, die drei Burgkränze sind weithin zu erkennen. Doch so mancher muss erst einmal tief durchatmen, bevor er nach einem steilen Aufstieg zum Burghof den Kopf in den Nacken legen und den 54 Meter hohen Bergfried aus der Nähe bestaunen kann.
App für virtuellen Rundgang
Die Geschichte der Burg und der Vögte wird Besuchern nicht mit einem großen digitalen Feuerwerk erzählt - gerade das Museum an der Burgkasse wirkt recht beschaulich. Doch immer wieder werden beim Erkunden der Burg Akzente gesetzt: So gibt es im Bergfried eine 360-Grad-Projektion, mit der Besucher aus der Vogelperspektive das Vogtland erkunden können.
Die Smartphone-App "Osterburg 2.0" dürfte darüber hinaus nicht nur für kleine Ritter und Burgfräulein interessant sein: Der Türmer führt durch die Burg und tritt an verschiedenen Punkten virtuell in Erscheinung. Die App lässt auch die Eiszeit wieder auferstehen und Weida in der Kälte versinken.
Ob in der Kunstgalerie, im Burggefängnis oder beim Spaziergang durch die höfischen Gärten - vom Kunst- und Historienfan bis hin zum Pflanzenliebhaber gibt es für fast jeden Geschmack etwas zu entdecken. Und für Kinder lauert auf einer Burg eh hinter jeder schweren Holztür ein Abenteuer. Höhepunkt ist der Blick vom zweiten Burgkranz über das weite Land.
So kommen Sie hin
Zu erreichen ist die Osterburg am einfachsten über den Bahnhaltepunkt Weida Mitte. Einfach den Weg vom Haltepunkt bergab laufen, dann ist man in etwa zehn Minuten an der Burg. Häufiger angefahren wird der Bahnhof Weida: Vom Bahnhof spaziert man in etwa einer halben Stunde zur Burg: Die Bahnhofstraße hinunter, unterm Viadukt hindurch, rechts weg Richtung Innenstadt und dann über den Marktplatz zur Burg hinauf. Wer vom rechten Wege abkommt, werfe einen Blick nach oben - die Osterburg kann nicht verfehlt werden.
Hinweise:
- Der Bahnhof Weida liegt an der Bahnstrecke zwischen Gera und Saalfeld beziehungsweise Gera und Mehlteuer/Hof. Die Regionalzüge verkehren auch am Wochenende stündlich. Der Haltepunkt Weida Mitte wird nur alle zwei Stunden angefahren. Geöffnet hat die Burg donnerstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr - außerhalb dieser Zeiten kann man einen Teil der Gartenanlagen erkunden. Der Eintritt kostet fünf Euro für Erwachsene, Kinder ab sechs Jahren zahlen einen Euro.
- Im Burghof gibt es eine Wirtschaft, die zünftige Rittermahlzeiten serviert - allerdings nur donnerstags bis sonntags ab 18 Uhr und nach Vorbestellung. Das Café öffnet Mittwoch bis Sonntag jeweils 14 Uhr. Nach Vorbestellung ist ein Türmerfrühstück in der Spitze des Bergfrieds möglich. Auf dem Weg vom Bahnhof Weida oder dem Haltepunkt Weida Mitte zur Burg finden sich mehrere Einkehrmöglichkeiten für den großen und kleinen Hunger.
- Achtung: Burgbesucher sollten gut zu Fuß sein. Zwar gibt es einen Fahrstuhl, der vom Burghof in den Balkensaal führt, damit sind die Besichtigungsmöglichkeiten für körperlich beeinträchtigte Besucher jedoch weitgehend erschöpft. Auch mit dem Kinderwagen wird es schwierig - besser ist es, eine Trage zu nutzen und viel Puste mitzubringen. Geparkt werden kann am Fuß der Burg.
- Extra-Tipp: Die Osterburg zu Weida ist Teil des Kulturwegs der Vögte. Weida gilt als Wiege des Vogtlands, das sich von der Weißen Elster bis zur Eger, von der Saale bis zur Göltzsch erstreckt. In der alten Schlosswache der Osterburg gibt es eine Touristinformation (Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet).
MDR (dr)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Der Vormittag mit Haase und Waage | 10. Juni 2022 | 11:10 Uhr