Schweine in einer Schweinemastanlage
Schweine im Deckstall der Schweinemastanlage in Aschara im Unstrut-Hainich-Kreis. Hier wurden 2017 die beanstandeten Boxen für die Schweine bereits vergrößert. In der neu gebauten Schweinemastanlage hatte es laut Staatsanwaltschaft Probleme mit der Lüftung und dem zu geringen Platz für Schweine gegeben. Bildrechte: imago/Steve Bauerschmidt

Aschara Illegaler Stallbetrieb: Ex-Bauernpräsident muss 15.000 Euro zahlen

01. April 2023, 11:53 Uhr

Wegen des illegalen Betriebs einer Schweinemastanlage muss der Ex-Präsident des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Kliem, 15.000 Euro zahlen. Ein weiteres Verfahren wegen möglicher Tierschutz-Verstöße läuft jedoch noch.

Ein Strafverfahren gegen den Ex-Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Kliem, ist gegen Zahlung von 15.000 Euro eingestellt worden. Grund für das Verfahren war der illegale Betrieb einer Schweinemastanlage bei Bad Langensalza.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft MDR THÜRINGEN sagte, ist das Verfahren wegen unerlaubten Betreibens der Anlage nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz damit beendet. Der 75-jährige Kliem habe bereits gezahlt.

Dr. Klaus Kliem
Klaus Kliem vor der inzwischen stillgelegten Schweinemast-Anlage in Aschara bei Bad Langensalza. (Archivfoto) Bildrechte: imago/Steve Bauerschmidt

Neu gebaute Schweinemast inzwischen stillgelegt

Bei der Anlage handelt es sich um den Neubau einer Schweinemast in Aschara im Unstrut-Hainich-Kreis. Zwischen 2013 und 2019 hatte die Anlage keine Genehmigung bekommen, weil es unter anderem Probleme mit der Lüftung und einem zu engen Kastenstand der Tiere gab, die Schweine also zu wenig Platz hatten. Die Anlage wurde mittlerweile stillgelegt.

Strafverfahren wegen Tierschutzverstößen läuft weiter

Das damit in Verbindung stehende Strafverfahren wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz sei dagegen noch nicht abgeschlossen, sagte Dirk Germerodt von der Mühlhäuser Staatsanwaltschaft. 2017 mussten Tierärzte mehrere kranke Tiere notschlachten; Kliem erhielt eine Anzeige.

MDR (tze/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 01. April 2023 | 10:00 Uhr

3 Kommentare

Harka2 am 02.04.2023

So billig wird das nicht. Es kommen dazu noch die Folgekosten (die Tiere müssen ja nun weg), die Anwaltskosten, die Gerichtskosten und dann ist das ja nur eines von vielen Verfahren, die der Ex-Präsidenten des Thüringer Bauernverbandes, Klaus Kliem, zu zahlen hat.

Ich habe kein Mitleid mit ihm, nur mit seinen Tieren, oder sollte ich da eher von Opfern sprechen? Unter den als Beweismittel in den Gerichtsverfahren eingebrachten Bildern findet man Bilder verreckter oder offensichtlich verletzter Tiere. Kadaver scheinen angefressen zu sein - ich bin kein Gutachter. Zum Glück muss ich nicht über diesen Menschen richten, für den ich nur Ekel empfinde. Ja, auch ich esse Tiere, aber ganz gewiss keine, die so leiden mussten.

Harka2 am 02.04.2023

Klaus Kliem ist nicht nur in diesem Verfahren als Schweinezüchter durchgefallen. Er beschäftigt schon länger die Gerichte und er hat in allen Fällen verloren. Sollte es jemals nötig sein Gründe gegen die Massentierhaltung zu finden, wird man bei ihm fündig. Klaus Kliem wurde mehrfach die Haltung von Tieren verboten und wer das Pech hatte Bilder von seinen Haltungsbedingenungen zu sehen, der würde eher zu alttestamentarischen Bestrafungen tendieren. Ich habe große Achtung vor dem Vorsitzenden Richter, dass er rechtsstaatlich argumentierte und urteilte. Ich hätte den Knüppel ausgepackt. Mir verkrampft sich heute noch der Magen, denn ich sah die Bilder. Die sind übrigens in den Gerichtsakten des Verwaltungsgerichts Weimar archiviert und sie waren Bestandteil der öffentlichen Verhandlungen. Ich liefere gerne die Aktenzeichen.

Rocky B. am 02.04.2023

Wurde gegen Zahlung von 15.000 Euro eingestellt!

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