Steffi Rebettge leitete bis Ende vergangenen jahres das Puppenstubenmuseum in Erfurt. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

Versteigerung Nach Aus ihres Museums: Sammlerin trennt sich von Puppenstuben

15. November 2023, 15:18 Uhr

Steffi Rebettge hat bis Ende 2022 das Puppenstubenmuseum in Erfurt geleitet. Wegen finanzieller Nöte musste es geschlossen werden. Die Puppenstuben wanderten auf den Dachboden. Nun werden sie versteigert.

von Conny Mauroner, MDR THÜRINGEN

Seit Wochenbeginn steht die Tür vom Gemeindehaus in Meckfeld im Weimarer Land nicht still. Liebhaber geben sich buchstäblich die Klinke in die Hand. Sammlerin Steffi Rebettge trennt sich von ihren Puppenstuben. Auch Kaufmannsläden und Bauernhöfe stehen bis Sonntag zum Verkauf.

Bis Ende 2022 hat Rebettge das Puppenstubenmuseum in Erfurt geleitet. Doch finanzielle Nöte zwangen sie dazu, das Museum zu schließen. "Auch die Stadt half nicht aus", berichtet die ehemalige Museumschefin. Die Puppenstuben wurden auf den Dachboden gebracht. Einige gingen bereits im Frühjahr zur Auktion nach Rudolstadt.

Wertvollsten Stücke kommen bei Frühjahrsauktion unter den Hammer

Nun folgt der Rest. Auch Auktionatorin Anke Wendl ist in Meckfeld dabei. Die wertvollsten Stücke hat sie sich herausgesucht. "Die kommen zur Frühjahrsauktion unter den Hammer. Ab 21. Februar werden wir die schönen Stücke versteigern." Das geht online, aber auch vor Ort in Rudolstadt.

Andere Puppenstuben werden gleich in Meckfeld verpackt. "Ich sammle aus Leidenschaft und habe schon viele zu Hause. Wenn ich sie im Internet kaufe, sind die Preise viel höher und ich kann sie nicht richtig sehen. Das hier ist ein tolles Angebot", schwärmt eine der Kundinnen.

Interessierte können seit Wochenbeginn im Gemeindehaus in Meckfeld die Puppenstuben erwerben. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

20 Jahren lang gesammelt

Ab und an wird Steffi Rebettge melancholisch. Mit vielen Stücken verbindet sie eine Geschichte. "Ich habe seit über 20 Jahren gesammelt. Da kommt einiges zusammen. Manchen Stuben sind richtig alt und wertvoll." Steffi Rebettge zeigt eine Puppenstuben-Küche: "Hier kann man richtig Feuer machen und kochen".

Als Kinder hätte sie immer drei Nudeln hineingesteckt und weich gekocht. Heute würde wohl kein Sammler mehr Spirituos in eine der Puppenstuben geben. Viel zu wertvoll sind die filigranen Möbel und Gegenstände.

In dieser Puppenstubenküche kann sogar Feuer gemacht werden. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

Interesse an Sammlung ist groß

Ob Ende der Woche überhaupt noch Stücke zu haben sind? Rebettge glaubt fast nicht daran. Das Interesse an ihrer Sammlung seit groß. Für Steffi Rebettge geht ein Stück Geschichte zu Ende. Ihre allererste Puppenstube, die wird sie behalten "Die ist von 1930. Im Moment steht sie im Lager. Doch Weihnachten wird sie garantiert rausgeholt."

Das Interesse an Steffi Rebettges Sammlung ist groß. Bildrechte: MDR/Conny Mauroner

MDR (jn)