Brandenburger Tor Weihnachtsbaum aus Lederhose: Klimaaktivisten sägen Spitze in Berlin ab

21. Dezember 2022, 14:31 Uhr

Klimaaktivisten der Initiative "Letzte Generation" haben am Mittwoch die Spitze des Weihnachtsbaums am Brandenburger Tor in Berlin gekappt. Zwei Frauen hätten sich mit einer Hebebühne auf dem Pariser Platz nach oben fahren lassen und die Spitze des Baums abgesägt, teilte ein Sprecher der Berliner Polizei am Mittwoch mit. Anschließend seien deren Personalien aufgenommen worden, weitere Maßnahmen würden geprüft, hieß es weiter.

Zwei Meter der Nordmanntanne abgesägt

Zwei Frauen hätten die oberen zwei Meter der 15 Meter hohen Nordmanntanne abgesägt, erklärte die Gruppe "Letzte Generation". An der Hebebühne war demnach ein Transparent mit den Worten "Das ist nur die Spitze des Weihnachtsbaums" angebracht. "Wir sehen in Deutschland bisher nur die Spitze der darunter liegenden Katastrophe", erklärte die Klimaaktivistin Lilli Gomez.

Während Deutschland die Woche damit verbringe, Geschenke zu besorgen, fragten sich andere, woher sie Trinkwasser bekommen, nachdem Dürren und Fluten ihre Ernte vernichtet hätten, betonten die Aktivisten: "Der Klimakollaps in Deutschland steht vor der Tür, und die Bundesregierung macht keinerlei Anstalten, uns zu schützen."

Der Weihnachtsbaum kommt aus Thüringen. Mitte November wurde die Nordmanntanne für das Brandenburger Tor in Lederhose im Landkreis Greiz gefällt. Mit einem Tieflader wurde sie danach nach Berlin transportiert.

MDR (epd/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 21. Dezember 2022 | 13:00 Uhr

183 Kommentare

MDR-Team am 22.12.2022

Wir schließen diesen Kommentarbereich jetzt. Da hier fortwährend versucht wird "falsche Tatsachenbehauptungen" über die Aktivisten zu verbreiten, die wir alle prüfen müssen, bindet dieser Artikel so einfach zu viele Arbeitskräfte. Schade. Wir hatten auf eine sinnvolle Diskussion gehofft.

hinter-dem-Regenbogen am 22.12.2022

@Goldloeckchen
Die Wortschöpfung des "Aktivisten" verharmlost in keinster Weise, sondern vermittelt, wenn auch unterschwellig, eine tiefgründige Botschaft, wessen sich die Medien ausgesetzt und verpflichtet fühlen. Auch Nachrichten verkörpern in ihrer Gleichheit und Häufigkeit ein Instrument und verfolgen somit ein vorgefestigtes Ziel.

martin am 22.12.2022

@kleingartenzwerg: Selbstverständlich löst das Kappen eines Weihnachtsbaums kein Problem - da bin ich völlig Ihrer Meinung. Aber möglicherweise sind wir uns auch weitergehend einig, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der die öffentliche Wahrnehmung von Themen stark durch deren Präsens in den Medien abhängig ist. Ich möchte dies an dieser Stelle zunächst einmal nur als wertfreie Feststellung verstanden wissen. Und dass die Reaktion "der Politik" (ich vereinfache mal) auf Themen auch stark von der öffentlichen Wahrnehmung abhängt. Gehen Sie bis hierhin mit?

Falls nein: Schade. Falls ja: Wenn eine Person oder Gruppierung möchten, dass die Politik sich ernsthaft mit einem Thema befasst, dass dieser Person oder der Gruppierung sehr wichtig ist - was muss man dann in dieser Gesellschaft sinnvollerweise machen? Das ist mein Blick auf die Weihnachtsbaumaktion und die Begründung, weshalb ich die Aktion bei etwas Nachdenken anders bewerte als beim ersten Lesen der Schlagzeile.

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