Thermometer zeigt über 30 Grad Celsius vor Sonne
Die Temperaturen kletterten am Wochenende in Thüringen über 30 Grad. Bildrechte: IMAGO / Christian Ohde

Heißes Wochenende Hitzerekord mit fast 37 Grad in Dachwig - Feuerwehren im Dauereinsatz

10. Juli 2023, 11:51 Uhr

Thüringen hat am Sonntag den bisher heißesten Tag des Jahres erlebt. Die Freibäder erlebten einen Andrang, doch die Feuerwehren mussten zu vielen Feldbränden ausrücken. Die Gefahr für Waldbrände steigt weiter.

Der Sonntag ist in Thüringen der bisher heißeste Tag des Jahres gewesen. Nach Angaben des MDR- Wetterstudios erreichte Dachwig im Kreis Gotha mit 36,6 Grad die höchsten Temperaturen. Mit 36,1 Grad folgte Weberstedt im Hainich. Mit 34,9 Grad gab es in Tegkwitz im Altenburger Land den Ostthüringer Hitzerekord. Zahlreiche Thüringer Städte und Gemeinden erreichten Temperaturen von 35 und 36 Grad. Vergleichsweise "kühl" war es im Thüringer Wald zum Beispiel mit 29 Grad in Masserberg, Neuhaus am Rennweg oder auf der Schmücke.

Verantwortlich für die große Hitze sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) das Hoch "Evi" und das Tief "Quentin". Zwischen ihnen habe sich eine südliche Strömung eingestellt, in der eine heiße und zunehmend feuchte und damit schwüle Luftmasse nach Deutschland geführt werde. Trotz Schauern und Gewittern in der Nacht zu Montag halte sich die Hitze noch bis Wochenmitte.

Andrang in Freibädern

Vor allem Sonntag strömten die Thüringer zuhauf in die Freibäder. "Es nimmt kein Ende", sagte Steven Reumschüssel vom Nordbad in Erfurt. Dort tummelten sich 2.000 Badegäste. Auch das Freibad in Ichtershausen (Ilm-Kreis) verzeichnete einen riesigen Andrang. Vor der Kasse bildete sich eine Schlange.

Waldbrandgefahr steigt an

Unterdessen ist die Waldbrandgefahr in Thüringen am Wochenende deutlich angestiegen. Die Karte der Landesforstanstalt Thüringenforst wies am Sonntag bereits für 23 der 32 ausgewiesenen Regionen die zweithöchste Gefahrenstufe 4 aus. Forstämter haben damit die Möglichkeit, besonders gefährdete Orte wie öffentlich zugängliche Grillplätze und Feuerstellen zu sperren. Die meisten Waldbrände werden den Angaben zufolge von Menschen verursacht.

Hoher Schaden bei zahlreichen Bränden

Die Feuerwehr musste am Wochenende zu zahlreichen Feld- und Böschungsbränden ausrücken. Insgesamt zählte die Polizei allein von Freitag bis Sonnabend innerhalb von 24 Stunden 13 Feldbrände. Am Sonntag gab es weitere Einsätze.

Mehrmals standen dabei landwirtschaftliche Maschinen in Flammen. Nach vorsichtigen Schätzungen geht die Feuerwehr bei einem Mähdrescherbrand bei Olbersleben im Kreis Sömmerda am Freitagabend von 600.000 Euro Schaden aus. Dort wurden laut Polizei 27 Hektar Getreide zerstört. Bei Espenstedt im Kyffhäuserkreis geriet am Sonntag durch einen technischen Defekt ein Traktor in Brand. Das Feuer griff auf eine Strohpresse über. Der Schaden an beiden Maschinen liegt bei 350.000 Euro.

Auch ein kleiner Teil des abgeernteten Feldes brannte, der Schaden dort blieb laut Polizei aber gering. Im Kreis Greiz hatte am Samstag ein 30 Hektar großes Feld gebrannt. Das Feuer in Auma-Weidatal sei durch einen Funkenflug von einer Strohballenpresse ausgelöst worden, teilte die Polizei mit. Die Maschine sei abgebrannt. Ein Übergreifen des Feuers auf ein angrenzendes Waldstück konnte verhindert werden.

Feuerwehrleute löschen den Brand einer Strohpresse
Feuerwehrleute löschen eine brennende Strohpresse bei Espenstedt im Kyffhäuserkreis. Bildrechte: Feuerwehr Bad Frankenhausen/Silvio Dietzel

In Jena-Laasan brannte ebenfalls am Samstag eine Wiese. Die Feuerwehr rückte nach Angaben der Stadt mit rund 100 Einsatzkräften aus. Diese konnten das Feuer schnell unter Kontrolle bringen und löschen. Die Rauchsäule des Brandes sei weithin sichtbar gewesen. Bei Thörey im Ilm-Kreis verbrannte laut Polizei am Samstag ein fünf Hektar großes Weizenfeld.

Bei den Bränden wurde niemand verletzt, der Schaden ging jedoch in die Zehntausende.

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MDR (kw/dpa/co)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 10. Juli 2023 | 06:00 Uhr

1 Kommentar

W.Merseburger vor 41 Wochen

Unglaublich, und das an einem 9. Juli!
Leider fehlt noch die Uhrzeit, um für spätere Zeiten weitere Rekorde zu sichern. Den Ort Dachwig sollte man sich merken. Ende Ironie!

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