Armin Schuster
Armin Schuster kandidiert 2024 im Wahlkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Bildrechte: picture alliance/dpa/Kay Nietfeld

Landtagswahl 2024 Trotz Ministerposten: Schuster in seinem Wahlkreis Sächsische Schweiz ein Unbekannter

19. Oktober 2023, 08:30 Uhr

Sachsens Innenminister Armin Schuster will im nächsten Jahr bei der sächsischen Landtagswahl im Wahlkreis der Sächsischen Schweiz antreten und ihn für die CDU zurückgewinnen, die ihn an die AfD verloren hatte. Aktuell sieht es so aus, als müsste die CDU vor Ort noch einige Bemühungen unternehmen, um das Ziel zu erreichen.

MDR-Volontär 2019/2021 Robin Hartmann
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Es ist einer von Sachsens landschaftlich schönsten Wahlkreisen, in dem Innenminister Armin Schuster zur Landtagswahl antreten möchte. Vor allem touristisch wertvoll ist Wahlkreis 51, ist in ihm doch die Bastei, die Festung Königstein und Bad Schandau beheimatet.

Wahlkreis 51 – Sächsische Schweiz-Osterzgebirge 4 Bei der Landtagswahl 2019 ging der Wahlkreis an den AfD-Direktkandidaten Ivo Teichmann, der 36,7 Prozent der Stimmen erhielt. Teichmann hat die AfD inzwischen verlassen und sitzt als Fraktionsloser im Landtag. Wer bei der Landtagswahl 2024 für die AfD antreten wird, ist noch nicht bekannt. Armin Schuster soll am 27. Oktober offiziell zum Direktkandidaten der CDU gewählt werden.

Doch den meisten Menschen vor Ort, mit denen MDR AKTUELL gesprochen hat, ist Armin Schuster kein Begriff. Trotz Spitzenposten in der Landesregierung liegt also noch viel Arbeit vor dem Minister, wenn er in dem Wahlkreis Stimmen gewinnen will.

CDU-Ortsverbände unterstützen Schuster

Unterstützung bekommt er von den CDU-Ortsverbänden. Roman Lesch, Chef des Ortsverbands Stolpen, weiß, was Schuster im Wahlkampf zu tun hat: "Wichtig wird es sein, mit den Menschen zu reden. Es wird ein Wahlkampf geben, weniger mit Plakatierung, was mehr als Verschandelung angesehen wird, sondern wichtig ist es, die Menschen kennenzulernen. Das wird seine Hauptaufgabe sein, das weiß er auch. Und das Gespür zu finden für die Menschen."

Was auch bedeutet, zu erklären, warum Schuster, der jahrelang den Breisgau im Südwesten Baden-Württembergs als Bundestagsabgeordneter vertreten hat, jetzt plötzlich als Landtagsabgeordneter die Menschen zwischen Stolpen und der tschechischen Grenze repräsentieren soll. Doch für Lesch ist das kein Widerspruch: "Herr Schuster kommt aus einer Gegend unterhalb von Freiburg, das ist ähnlich strukturiert wie unser Kreis hier. Er kommt vom Land und kann sich also sehr gut in diese Situation, wie wir sie hier haben, hineinversetzen."

Hinzu kommt: Im Bundestag war Schuster einer der wichtigsten Kritiker von Angela Merkels Flüchtlingspolitik. Und als sächsischer Innenminister mache er sich stark für stationäre Grenzkontrollen, sagt Lesch. In einem Wahlkreis mit langer Grenze zu Tschechien könnte das durchaus verfangen.

Enges Rennen zwischen CDU und AfD

Die Stimmung spricht für ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und AfD. Ein Bewohner des Wahlkreises vermutet, dass er mit einem guten Konzept zur Einwanderungspolitik, die AfD ablösen könnte. Andere erklären, dass ihnen vor allem Taten wichtig seien und dass die Inhalte den Menschen vor Ort nahe gebracht würden.

Das sieht auch Ortsverbandchef Lesch so. Er will nicht alles auf die Prominenz Schusters setzen. Mindestens genauso wichtig sei auch die Politik der CDU-Ortsverbände in den Rathäusern. Es sei daher nicht so, dass die Partei sich jetzt erst, ein Jahr vor der Wahl, für die Region interessiert und ihre Aktivitäten hochfährt: "Wir werden für unseren Kandidaten zwar noch mal einige Dinge neu auflegen, aber der Wahlkampf hat eigentlich schon vor vier Jahren begonnen."

Zumindest in seiner eigenen Partei muss Schuster keinen Wahlkampf machen. Wenn in der nächsten Woche entschieden wird, wer für die CDU in dem Wahlkreis antritt, wird der Innenminister keine parteiinternen Gegenkandidaten haben, versichert Lesch.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 19. Oktober 2023 | 06:05 Uhr

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