Eine Frau lächelt in die Kamera
Manuela Siekmeyer leite über die Weihnachtsfeiertage die Intensivstation der Leipziger Unikinderklinik. Bildrechte: Klinikkinder

Feiertagshelden Weihnachten in der Unikinderklinik

26. Dezember 2023, 10:00 Uhr

Die Kinder, die über die Feiertage in der Leipziger Unikinderklinik bleiben müssen, sind besonders schwer erkrankt. Die Beschäftigten versuchen trotzdem, ihnen ein schönes Weihnachtsfest zu bereiten.

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Rudi liegt in seinem Bettchen und spielt mit einem Feuerwehrauto. Seine Mutter Yvonne sitzt neben ihm und streichelt behutsam seinen Kopf. Mehr als 100 Kilometer aus Sachsen-Anhalt ist sie mit Rudi hierher in die Leipziger Uni-Kinderklinik gekommen. Sie ist sichtlich dankbar für die Zuwendung, die ihr kleiner Sohn hier erfährt.

Der kleine Patient kam mit einer offenen Bauchdecke zur Welt, hat bereits 14 Eingriffe hinter sich. Seinen ersten Geburtstag hatte er bereits in der Kinderklinik verbracht, erzählt seine Mutter Yvonne. "Ich hatte eigentlich gar nichts geplant für Rudi, aber als ich herkam, war ich gleich begeistert, wie man hier das Zimmer gestaltet hatte. Rudi hatte einen Geschenketisch hier stehen und das waren mehr Geschenke, als ich zu Hause für ihn geplant hätte. Also die geben sich echt Mühe."

Yvonne ist glücklich, dass sich alle in der Kinderklinik so ins Zeug legen, damit es ihrem kleinen Rudi gut geht. Feste Besuchszeiten gibt es nicht. Der Kinderklinik ist es ganz wichtig, dass die Familien zu ihren Kindern können.

Ein bisschen festlich soll es sein

Manuela Siekmeyer ist die Leiterin der Kinder-Intensivstation in Leipzig. Sie sorgt besonders an den Weihnachtstagen dafür, dass die Kinder und ihre Eltern sich hier trotz der traurigen Umstände wohlfühlen. Zimmer und Gänge sind festlich geschmückt. Es erklingt weihnachtliche Musik. "Die Schwestern haben Anstecker oder Ohrringe mit Weihnachtsmännern. Man merkt, dass es trotz alledem so schön wie möglich sein soll. So dass auch ein bisschen Besinnlichkeit da ist." Es wird darauf geachtet, dass jene Kinder, die nicht unbedingt in der Klinik sein müssen, die Weihnachtstage auch zu Hause verbringen können.

Der Weihnachtsmann kommt auch in die Kinderklinik

Fachärztin Manuela Siekmeyer ist über die Feiertage für die Kinder da, die in der Klinik bleiben müssen. "Wir haben jedes Jahr einen Weihnachtsbaum und versuchen, dass jedes der Kinder auch ein Geschenk erhält, das wir vorher mit den Kindern oder mit den Eltern absprechen. Und am Heiligen Abend kommt dann der Weihnachtsmann zu uns auf Station."

Natürlich nur, wenn es die aktuelle Situation zulässt, betont Siekmeyer. "Wenn natürlich ein Notfall hier versorgt werden muss, kann da nicht der Weihnachtsmann hier durch stolzieren. Aber wenn es machbar ist, dann kommt er, geht von Zimmer zu Zimmer und beschenkt die Kinder. Und da unter dem Kostüm immer jemand vom Team steckt, weißt er ja auch so ein bisschen was über die Kinder und häufig, erkennen die Kinder, die uns schon länger kennen, den Weihnachtsmann. Das ist immer ein Highlight für das ganze Team."

Kinderärztin Manuela Siekmeyer, Unikinderklinik Leipzig
Fachärztin Manuela Siekmeyer ist an der Leipziger Uni-Kinderklinik über die Weihnachtstage für die Kinder und ihre Familien da. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Auch für die Mitarbeitenden soll es festlich sein

Aber auch das ärztliche Team soll nicht auf Weihnachten verzichten, sagt Siekmeyer. "Wir versuchen, dass die Schwestern auch für sich ein schönes Essen mitbringen und gemeinsam mit den Familien essen, wenn es die Krankheit zulässt. Dass sie es sich auch ein bisschen schön machen und zusammen sind. Man probiert, weihnachtliche Gefühle hereinzubringen, muss aber natürlich immer sofort abrufbar sein." Denn bei aller Besinnlichkeit steht der Dienst im Vordergrund. "Dies ist eine Intensivstation und da muss man den Schalter sofort umlegen und für ein krankes Kind vollumfänglich da sein. Das ist immer im Hinterkopf."

Hunderte Menschen im Einsatz auch an den Feiertagen

Die Besetzung in der Kinderklinik ist an Weihnachten wie an anderen Feiertagen oder am Wochenende. Das heißt, es gibt Zwölf-Stunden-Dienste für die ärztlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Pflegekräfte sind regulär besetzt wie an jedem Tag im Klinikum. "Im Klinikbetrieb sind auch an den Feiertagen Hunderte von Menschen im Einsatz", sagt Wieland Kiess, Direktor der Uni-Kinderklinik. "Wir vergessen auch nicht die Reinigungskräfte, die Küchenhilfen. Ohne diese tollen Mitarbeitenden wäre die Arbeit nicht möglich. Dafür bin ich sehr dankbar. Und ich denke, es wird auch von der ganzen Belegschaft sehr geschätzt."

MDR (ltt/jk)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 21. Dezember 2023 | 19:00 Uhr

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