Brandruine der Stadtkirche in Großröhrsdorf.
Ein erster Schritt zum Wiederaufbau der Großröhrsdorfer Kirche beginnt mit dem Aufsetzen eines Notdachs. Bildrechte: picture alliance/dpa | Sebastian Kahnert

Wiederaufbau Zerstörte Barockkirche in Großröhrsdorf: Arbeiten für Notdach starten

22. Januar 2024, 06:00 Uhr

Der Schock vor knapp einem halben Jahr saß bei den Großröhrsdorfern tief. Von ihrer Stadtkirche blieb nach einem Großbrand nichts weiter als eine Ruine übrig. Doch die Bereitschaft für die Rettung des Kirchenbaus ist groß. Nun soll als Erstes ein Notdach installiert werden. Und es werden Ideen für den Wiederaufbau gesammelt.

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Nach dem verheerenden Kirchenbrand vom August 2023 im sächsischen Großröhrsdorf (Landkreis Bautzen) gibt es erste Schritte zum Wiederaufbau. Wie Kirchenvorstandsmitglied Josias Kaiser mitteilte, will die evangelisch-lutherische Kirchgemeinde in den nächsten Monaten Ideen für ein neues Gotteshaus sammeln. Bis zum Sommer solle dafür ein "Anforderungsprofil für die Architekten" formuliert werden, sagte Kaiser. Die Kirchgemeinde hatte zum Bau einer neuen Stadtkirche am Sonnabend einen ersten Gemeindeabend veranstaltet.

Künftiges Aussehen noch unklar

Wie die neue Kirche aussehen soll - modern oder so barock wie bisher - das alles ist nach Angaben von Kirchvorsteher Jens Großmann noch offen. "Wir wollen Perspektiven entwickeln, nicht nur einen Stein auf den anderen setzen", erklärt Großmann. Mit einer neuen Kirche solle ein neuer Lebensraum für die Gemeinde und für nachfolgende Generationen entstehen. Großmann wünscht sich einen "Ort des Zusammenhalts". Ein erster Schritt zum neuen Gotteshaus: Ab Freitag soll ein Notdach auf das ausgebrannte Kirchenschiff montiert werden, heißt es von der Kirchgemeinde.

Ruine der Stadtkirche Großröhrsdorf
Von der Stadtkirche Großröhrsdorf blieben nichts weiter als die Außenmauern übrig. Bildrechte: picture alliance/dpa/Robert Michael

Hohe Spendenbereitschaft

Von der Stadtkirche in Großröhrsdorf steht nur noch die äußere Hülle. Das wertvolle barocke Inventar wurde - bis auf eine 180 Jahre alte Sonnenuhr - komplett zerstört. Gemeindepfarrer Stefan Schwarzenberg sagt zur Brandkatastrophe vor knapp einem halben Jahr: "Ich stehe immer noch unter Strom, es bewegt mich sehr." Doch er sei dankbar für die "vielen starken Zeichen der Solidarität" mit Blick auf die vielen Spender. Unmittelbar nach dem Brand hatte die Gemeinde ein Spendenkonto eingerichtet. Rund 428.000 Euro seien bisher eingegangen.

Kirche ausgebrannt - Brandstifter in Untersuchungshaft

Die Barockkirche war Anfang August vergangenen Jahres zum Großteil ausgebrannt. Kurz darauf konnte ein Tatverdächiger aus dem Umland festgenommen werden, der das Feuer gelegt haben soll. Der 41-Jährige hat die Tat gestanden und sitzt in Untersuchungshaft. Gegen ihn wurde Anklage wegen schwerer Brandstiftung erhoben.

MDR (lam/jcz/phb)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Bautzen | 15. Januar 2024 | 19:00 Uhr

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