Verbraucherservice Kleine Beratungsbusse der Verbraucherzentrale touren durch Sachsen
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21. Juni 2023, 18:42 Uhr
Wie durch die Energiekrise und Inflation kommen, wie am besten Geld fürs Alter zurücklegen? Den Sachsen drückt der Schuh bei vielen Fragen. Kein Wunder, dass Beratungsstellen der Verbraucherzentralen oft ausgebucht sind. Vom Land ist der Weg zum Beratungsbüro der Verbraucherschützer in den Kreisstädten jedoch meist weit. Nun sollen drei kleine Busse Wege verkürzen helfen. Und nicht nur das.
- Mit drei Beratungsbussen will die Verbraucherzentrale ein mobiles Angebot für die ländlichen Regionen Sachsens schaffen.
- In insgesamt 34 Orten können auch Spezialberatungen per Videochat stattfinden.
- Die Beratungen zum Thema Recht, Rente oder Finanzen sind spontan buchbar, aber nicht kostenlos.
Ein kleiner, roter Bus steht am Rand der Hauptstraße im Örtchen Göda in der Nähe von Bautzen. Im Bus sitzen Helen Mersiowsky von der Verbraucherzentrale Ostsachsen und ein Kunde, der viele Fragen zu seiner Rentenversicherung hat. Insgesamt drei dieser roten Busse touren ab sofort durchs ländliche Sachsen, um Finanz-, Pflege- bis hin zu Rentenfragen von Verbrauchern zu beantworten. "Als Ratsuchender kann jeder Bürger jeden Alters kommen", erklärt Mersiowsky.
Drei Busse fahren 34 Orte in Sachsen an
Die drei Beratungsbusse rollen in den Regionen Ostsachsen, Erzgebirge und Vogtland sowie Mittelsachsen insgesamt 34 Standorte an, erklärt der Vorstand der Verbraucherzentrale Sachsen, Andreas Eichhorst. "Wir können in den Bussen all das beraten, was wir auch in der Beratungsstelle vor Ort hätten", sagt er.
Wir können in den Bussen all das beraten, was wir auch in der Beratungsstelle vor Ort hätten.
Gerade auf dem Land sei das notwendig, weil Bus und Bahn dort nicht häufig fahren, sagt Eichhorst: "Die Leute sind nicht so beweglich. Wir freuen uns, dass wir diese Distanz jetzt nehmen können." Die drei Busse sollen erst der Anfang sein, das Netz weiter ausgebaut werden.
Spezialberatung per Videochat
Zur Erstausstattung der Busse gehören gewissermaßen auch die Expertinnen und Experten, die die Kunden beraten, sagt Eichhorst. Bei Spezialfragen könnten jederzeit größere Verbraucherzentralen per Videochat angefragt werden. "Wenn Sie zum Beispiel eine Spezialberatung zur privaten Krankenversicherung haben wollen, stellen wir eine Verbindung nach Dresden her." Dass ein großer Bedarf besteht, zeige sich jetzt schon durch die hohe Auslastung der örtlichen Beratungsstellen.
Busse mit 253.000 Euro bezuschusst
Insgesamt sind 3,5 Millionen Euro nach Angaben von Sachsens Sozialministerin Petra Köpping (SPD) für die Verbraucherzentralen an Fördermitteln geflossen. Die Beratungsbusse wurden mit 253.000 Euro gefördert. Gerade in Krisenzeiten sollten Dörfer und Kleinstädte mitgenommen werden, sagt die Ministerin: "In ländlichen Räumen haben die Leute oft das Gefühl, dass immer mehr eingeschränkt und weggenommen wird. Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht."
In ländlichen Räumen haben die Leute oft das Gefühl, dass immer mehr eingeschränkt und weggenommen wird. Wir wollen zeigen, dass es auch anders geht.
Beratungen sind nicht kostenlos
Und wie finden Verbraucher zu den Beratungsbussen? Die Busse fahren die verschiedenen Stationen monatlich nach einem Tourenplan an, erklärt Helen Mersiowsky von der Verbraucherzentrale Ostsachsen. "Wir haben einen festen Termin, an dem Sie uns buchen können." Termine sind telefonisch oder spontan am Ort vereinbar.
Die Kosten für eine Beratung variieren nach Thema, informiert Mersiowsky. Eine Finanz- oder Rechtsberatung für eine halbe Stunde kostet beispielsweise 15 Euro. Über ihre Webseite informiert die Verbraucherzentrale Sachsen über den aktuellen Tourenplan der Beratungsbusse.
MDR (phb,reh)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | SACHSENSPIEGEL | 21. Juni 2023 | 19:00 Uhr
