Vom Stadtrat beschlossen Genthin: Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Günther am 9. Juni
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10. April 2024, 09:12 Uhr
In Genthin steht Bürgermeister Matthias Günther schon länger in der Kritik. Nun hat sich der Stadtrat endgültig für einen Abwahlantrag gegen ihn ausgesprochen. Entscheiden sollen die Bürgerinnen und Bürger in Genthin – am 9. Juni, dem Tag der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt. Es wird bereits der zweite Versuch sein, Günther abwählen zu lassen.
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Der Stadtrat von Genthin im Jerichower Land hat endgültig ein Abwahlverfahren gegen Bürgermeister Matthias Günther (parteilos) beschlossen. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT stimmten am Dienstagabend alle 22 anwesenden von insgesamt 26 Stadtratsmitgliedern für den Antrag. 20 Stimmen hätten ausgereicht, um den Abwahlantrag mit mindestens 75 Prozent zu beschließen. Bürgermeister Günther selbst war nicht anwesend.
Abwahlverfahren gegen Bürgermeister am 9. Juni
Bereits am vergangenen Donnerstag hatten die Räte den endgültigen Antrag vorbereitet, den sie nun beschlossen haben. Damit ist klar, dass die Bürgerinnen und Bürger von Genthin am 9. Juni, dem Tag der Kommunalwahlen in Sachsen-Anhalt, darüber entscheiden, ob Günther sein Amt als Bürgermeister abgeben muss.
Genthin: Bürgermeister Günther enttäuscht
Bürgermeister Günther hatte bereits vergangene Woche mit Enttäuschung auf den Antrag reagiert. Er sprach bei MDR SACHSEN-ANHALT noch am Donnerstag davon, er halte die einstimmige Entscheidung des Stadtrats für bedenklich, weil die Situation in der Verwaltung weiterhin schwierig sei.
Günther verwies auf die Posten des Kämmerers und des Hauptamtsleiters, die seit einem bzw. zwei Jahren unbesetzt sind. "Wenn jetzt auch noch der Bürgermeister gehen muss, dann wird es bedrohlich für die Verwaltung." So fehlten beispielsweise noch immer Jahresabschlüsse.
Erste Abwahl vor zwei Jahren gescheitert
Günther steht seit mehreren Jahren in der Kritik. Der Stadtrat wirft ihm Überforderung vor und macht ihn auch für die eingeschränkte Verwaltung mitverantwortlich. Im Mai 2022 war eine erste Abwahl gescheitert, weil die Wahlbeteiligung zu niedrig war.
MDR (Michel Holzberger, Michael Rosebrock, Cornelia Winkler, Karin Roxer, Luca Deutschländer) | Zuerst veröffentlicht am 5. April 2024
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 10. April 2024 | 05:00 Uhr
didiroe vor 3 Wochen
Man sollte den Stadtrat mal fragen, was er konkret in den vergangenen Jahren getan hat, um die Fehlstellen in der Verwaltung zu besetzen! Das Ganze sieht eher nach Parteienspielchen aus, um einen Parteilosen durch einen Parteigänger zu ersetzen. Irgendwann muß der amtierende Bürgermeister doch mal die Wählermehrheit erreicht haben. Was sagen eigentlich die einstigen Wähler zu dem ganzen undemokratisch Theater?
Pattel vor 3 Wochen
Abwahl ist das eine,neuen geeigneten finden das andere.
Selbst im Stadtrat findet sich keiner für diese Ämter. Das lässt einiges Vermuten. Niemand kann es anderen was rechtens machen. Es gibt nun mal Verwaltungsvorschriften usw. Nur wem intersieren diese ,niemand.
Hab ich so rausgelesen wie die Bürgerschaft Interesse zeigt , ganz geringe Beteiligung bei dem Abwahlantrag.
pwsksk vor 3 Wochen
Na dann mal tau.
Könnten Neid und Mißgunst eine Rolle spielen?
Ich würde zumindest die Bedenken des Bürgermeisters ernst nehmen. Und, warum stellt sich eigentlich keiner der Stadträte zur Verfügung? Nur übergangsweise natürlich, ehrenamtlich. Bis die Stadt alle Ideen aus der Traumfabrik verwirklicht hat. Denn: wo kann sich denn heute unter den gegebenen finanziellen "Umständen" eine Stadt noch entwickeln?