Heißer Ingwertee mit Zitrone
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Erkältung und Grippe vorbeugen So stärken Sie Ihr Immunsystem mit natürlichen Mitteln

10. Oktober 2019, 16:58 Uhr

In der kälteren Jahreszeit verbreiten sich Krankheitserreger rasend schnell. Wer eine Infektion mit Bakterien oder Viren verhindern möchte, sollte sein Immunsystem stärken. Doch woran erkennt man ein geschwächtes Immunsystem und was schützt vor Husten, Schnupfen und Heiserkeit? Antworten hat Experte Dr. Thomas Dietz.

Die Erkältungszeit hat begonnen

Mit schöner Regelmäßigkeit ändern Apotheken im Herbst ihre Schaufenstergestaltung: Erkältungs- und Grippemittel rücken in die erste Reihe.

Und jeder weiß aus leidvoller Erfahrung: Erkältungskrankheiten lassen sich nicht verhindern. Ein Blick in die Häufigkeitsstatistik zeigt: Zwischen zwei und fünf Mal pro Jahr "erwischt" es einen Erwachsenen, bei Kindern und Jugendlichen passiert es gar vier bis acht Mal. Aber: die Symptome von Erkältungskrankheiten lassen sich wirksam lindern.

Ein Husten oder Handschlag kann ausreichen

Es sind insgesamt mehr als 100 verschiedene Viren, die eine Erkältung, also einen grippalen Infekt, auslösen können. Die Viren werden über eine Tröpfcheninfektion, also Niesen oder Husten, übertragen.

Ein junger Mann liegt im Bett und hält sich ein Taschentuch vor den Mund
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Ein "Tröpfchen" kann aber auch an den Händen "kleben". Dieser Umstand dürfte weit häufiger für eine Übertragung verantwortlich sein. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit vergehen meist zwei bis fünf Tage – das ist die Inkubationszeit. Zuerst befallen die Viren die Nasen- und Rachenschleimhaut. Von dort können sie auf die Bronchien oder Nasennebenhöhlen übergreifen.

Typische Erkältungssymptome

  • Die Nase läuft. Zunächst entsteht ein wässrig-klares Sekret, das nach und nach dickflüssig wird und bei einer bakteriellen Infektion eine grüngelbe Färbung annimmt.
  • Die Nase ist verstopft. Die Nasenatmung ist aufgrund der geschwollenen Nasenschleimhäute beeinträchtigt.
  • Druck auf den Ohren. Da sich die Nebenhöhlen verschließen, kann ein Druckgefühl auf den Ohren entstehen.
  • Niedergeschlagenheit. Zu Beginn der Erkrankung fühlen sich die meisten Betroffenen müde und schlapp. Zu Kopf-, Hals- und Gliederschmerzen können leichtes Fieber und Husten hinzukommen.

Erkältungen können zu Komplikationen führen

Eine Erkältung ist meist harmlos und dauert etwa ein bis zwei Wochen. In dieser Zeit sollte man sich in Ruhe auskurieren. Wer die Krankheit verschleppt, riskiert Komplikationen, beispielsweise eine Entzündung der Augen, der Nebenhöhlen, des Mittelohrs, des Hals-Rachen-Raumes oder der Lunge. Besonders gefürchtet sind sogenannten Zweitinfektionen durch Bakterien, die als Superinfektion bezeichnet werden.

Gegen Viren helfen keine Antibiotika, aber wenn der Verdacht auf eine solche Superinfektion mit den entsprechend schwerwiegenden Krankheitssymptomen besteht, muss meist ein Antibiotikum mit eingesetzt werden.

Erkältungsviren sind zäh. Sie können mehrere Stunden auf der Hautoberfläche oder auf Gegenständen überleben. Türklinken, Tastaturen, Telefonhörer, Stifte, Lichtschalter – solche Gegenstände werden während der Erkältungswelle auch zur Heimat von Viren.

Starkes Immunsystem durch eine gesunde Ernährung

Auf einem Parkettfußboden steht eine Holzkiste mit Obst und Gemüse
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Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist wichtig, um das Immunsystem zu stärken. Wer gesund bleiben will, sollte viele frische Zutaten verwenden und natürlich viel Obst und Gemüse essen. Sie enthalten Vitamine, die wichtig für ein starkes Immunsystem sind, wie Vitamin A, Vitamin C, Vitamin B6 und Folsäure.

Auch Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Fleisch, Fisch und Milch sowie Milchprodukte sind gute Lieferanten für Vitamin D, Vitamin B12, Eisen, Kupfer, Selen und Zink. Um die eigene Abwehr auch nachhaltig zu stärken, sollte die Ernährung abwechslungsreich gestaltet werden.

Kälte und Trockenheit

Die in dicken Wollsocken steckenden Füße einer im Bett liegenden Frau, schauen unter der Bettdecke hervor.
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Auf Kälte reagiert der Körper mit Verengung der Blutgefäße, um den Wärmeverlust in Grenzen zu halten. Kalte Füße reichen dafür schon aus, dass diese Reaktion einsetzt und vor allem im Nasen- und Rachenraum die Durchblutung abnimmt. Damit wird dort auch die Immunabwehr geschwächt.

In beheizten Räumen ist oft trockene Luft - die hat eine ähnliche Wirkung: Die Schleimhäute in Nase und Rachen funktionieren nicht mehr so gut. Wenn sie feucht-schleimig sind bieten sie einen guten Schutz gegen das Eindringen von Viren. Luftbefeuchter sind inzwischen beinahe Standard. Daneben sollte man nicht vergessen, auch in der kühlen und kalten Jahreszeit genügend zu trinken.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 10. Oktober 2019 | 17:00 Uhr

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