Die Medienschau

Kommentare zu Spionageverdacht gegen AfD-Mitarbeiter

24. April 2024, 18:06 Uhr


Die Mitteldeutsche Zeitung aus Halle kommentiert: „Der Fall Krah ruft selbst in der AfD Unmut hervor. (...) Jian G. war offenkundig mehr als ein einfacher Mitarbeiter Krahs. Die beiden Herren gingen nach allem, was man weiß, eine Art Symbiose ein: persönlich und politisch. Die Annahme, der Chef habe vom mutmaßlichen Treiben seines Angestellten nichts gewusst, ist lebensfremd."

Auch die Neue Osnabrücker Zeitung meint: "Der Bundesvorstand der AfD muss sich die Frage gefallen lassen, ob man eigentlich selbst genau weiß, wen man da als 'Spitzenmann' nach Brüssel schicken will: einen lupenreinen Patrioten oder einen Landesverräter? Der erste Abwehrreflex der AfD, darin vor allem Kampagnen gegen ihre Leute sehen zu wollen, geht diesmal nicht auf, wie die Partei wohl inzwischen selbst erkannt hat."

Zeit Online stellt fest: "Krah kam als Vertreter der bei Wahlen starken ostdeutschen Landesverbände an die Spitze. Aber der studierte Jurist, ehemalige Rechtsanwalt und gewandte Rhetoriker galt auch in der West-AfD als gut vermittelbar. Doch während er zum Europawahl-Parteitag der AfD im vergangenen Juli noch bejubelt wurde, hat sich das Klima mittlerweile gewandelt. AfD-Politiker, die ihn nach wie vor begeistert unterstützen, sind kaum mehr zu finden."

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung zieht folgenden Schluss: "Die in Teilen rechtsextreme Partei wird so zunehmend zum Sicherheitsrisiko für Deutschland. Union, SPD, Grüne und FDP im Bundestag treibt schon lange die berechtigte Sorge um, dass sicherheitsrelevante Informationen etwa aus dem Verteidigungsausschuss über AfD-Zuträger in Moskau landen. Es wäre ein Erfolg für Putins hybride Kriegsführung."

Abschließend die Frankenpost aus Hof: "Es handelt sich um nichts weniger als um einen internen Angriff auf die und um eine schwerwiegende Untergrabung der europäischen Demokratie. Kurz: Es ist die Tat eines Antidemokraten, eines Verräters. Krah, der wiederum offen Kontakte zu einem prorussischen Aktivisten pflegt und schon vom FBI befragt wurde, weil es ihn verdächtigte, Zahlungen von diesem Aktivisten erhalten zu haben, zieht der Vorfall erneut in einen Strudel aus Geheimnisverrat und kriminellen Machenschaften. Beide, Krah und sein Mitarbeiter, haben nichts im EU-Parlament, nichts in der Politik zu suchen.