Eine Hand hält ein Glas unter einen laufenden Wasserhahn
Für Trinkwasser aus dem Hahn gelten ab sofort stregere Regeln. Bildrechte: picture alliance/dpa

Neue Trinkwasserverordnung Strengere Regeln für Trinkwasser in Kraft getreten

24. Juni 2023, 10:47 Uhr

In Deutschland gelten ab sofort strengere Regeln für Trinkwasser aus dem Hahn. Für Schwermetalle wie Chrom, Arsen und Blei sind niedrigere Grenzwerte festgelegt. Bleileitungen müssen bis 2026 ausgetauscht werden und Trinkwasser auf mehr Schadstoffe untersucht werden. Mit den neuen Regeln werden europäische Vorgaben umgesetzt.

In Deutschland sind seit Samstag schärfere Regeln für die Trinkwasser-Aufbereitung in Kraft getreten. Wie das Umweltbundesamt in Dessau mitteilte, sind die Grenzwerte für Schadstoffe wie Chrom, Arsen und Blei abgesenkt. Außerdem sind die Betreiber von Wasserversorgungsanlagen verpflichtet, alte Bleileitungen bis zum 12. Januar 2026 stillzulegen oder auszutauschen.

Gesetz wird europäischen Vorgaben angepasst

Mit der Novelle werden europäische Vorgaben in deutsches Recht umgesetzt. Die chemische Überwachung des Trinkwassers wird dabei unter anderem auf per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) ausgeweitet.

Zu der Chemikaliengruppe zählen geschätzt mehr als 10.000 einzelne Substanzen, die in Alltagsprodukten wie Anoraks, Pfannen und Kosmetik verarbeitet sind. Sie finden auch in Industrieprozessen Anwendung. Weil sie extrem langlebig sind, werden PFAS auch Ewigkeitschemikalien genannt. Einige von ihnen dringen bis ins Trinkwasser vor.

PFAS-Chemikalien bauen sich nur schwer ab, reichern sich in der Umwelt und im Körper von Menschen und Tieren an und können zu gesundheitlichen Schäden führen, erklärte das Umweltbundesamt. Die Behörde fordert deshalb eine EU-weite Beschränkung von PFAS.

Wie das Umweltbundesamt weiter mitteilte, sind Wasserversorger zukünftig dazu verpflichtet, potenzielle Risiken und Gefahren für die Versorgung frühzeitig zu erkennen. Die novellierte Fassung der Verordnung sorge dafür, "dass unser Trinkwasser auch weiterhin bedenkenlos und ohne Gefahren für die Gesundheit genutzt werden kann".

MDR/dpa/AFP (vm)

Dieses Thema im Programm: 24. Juni 2023 | 07:00 Uhr

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