Eine Überwachungskamera
Bundesjustizminister rechnet nach dem Bekanntwerden Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Patrick Pleul

Geheimdienste Buschmann rechnet mit weiteren Spionage-Enttarnungen

29. April 2024, 09:34 Uhr

Ein Mitarbeiter des AfD-Europaabgeordneten Maximilian Krah soll für China spioniert haben. Er befindet sich in Untersuchungshaft. Bundesjustizminister Marco Buschmann rechnet damit, dass es nicht bei diesem einen Fall bleibt.

Nach der Verhaftung eines Mitarbeiters des AfD-Politikers Maximilian Krah wegen mutmaßlicher Agententätigkeit für China rechnet Bundesjustizminister Marco Buschmann mit dem Bekanntwerden von weiteren Spionagefällen. "Wir müssen davon ausgehen, dass wir auch in den nächsten Monaten weitere Enttarnungen vornehmen werden", sagte Buschmann am Sonntag in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin".

Er betonte, Deutschland sei längst "in den Fokus autoritärer Mächte" geraten, die sich auch geheimdienstlicher Mittel bedienten.

Buschmann: Justiz handelt nach Recht und Gesetz

Der Justizminister widersprach Vorwürfen aus Reihen der AfD, es handele sich um eine Kampagne gegen die Partei. Die Justiz handele "nicht nach irgendwelchen politischen Erwägungen", sondern "ausschließlich auf der Basis von Recht und Gesetz". Wenn Haftbefehl erlassen und Untersuchungshaft angeordnet werde, bestehe ein "sehr, sehr hoher Verdachtsgrad" und außerdem "die Gefahr, dass jemand ansonsten sich aus dem Staub macht oder Beweise beiseiteschafft".

Krahs Mitarbeiter Jian G. sitzt wegen des Vorwurfs der Spionage für China in Untersuchungshaft. Ihm wird Agententätigkeit für einen ausländischen Geheimdienst in einem besonders schweren Fall vorgeworfen. Die Bundesanwaltschaft bezeichnete G. als "Mitarbeiter eines chinesischen Geheimdiensts".

Maximilian Krah hält eine Rede zur Vorstellung als Spitzenkandidat für die Europawahl auf AfD-Bundesparteitag 2 min
Bildrechte: IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Er soll im Januar 2024 wiederholt "Informationen über Verhandlungen und Entscheidungen im Europäischen Parlament an seinen nachrichtendienstlichen Auftraggeber" weitergegeben haben. Zudem soll er für den Geheimdienst chinesische Oppositionelle in Deutschland ausgespäht haben.

AFP(kar)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 29. April 2024 | 08:00 Uhr

Mehr aus Politik

Mehr aus Deutschland

Eine junge Frau mit einer EU-Flagge 1 min
Bildrechte: IMAGO / Simon Kadula
1 min 17.05.2024 | 16:31 Uhr

Die EU macht nur bürokratischen Schwachsinn? Falsch. Hier sind die Top 3 der Entscheidungen, bei denen die EU mal wirklich abgeliefert und unser aller Leben verbessert hat.

Fr 17.05.2024 12:06Uhr 00:56 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wahlen/europawahl/video-klartext-top-drei-gesetze-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Ansicht von Valletta, der Hauptstadt von Malta 1 min
Bildrechte: IMAGO / Pond5 Images
1 min 17.05.2024 | 16:31 Uhr

Die Anzahl der Abgeordneten eines EU-Mitgliedslands im Europäischen Parlament ist nicht direkt proportional zu seiner Bevölkerungsgröße. Davon profitieren kleine Staaten wie Malta. Aber es gibt gute Gründe dafür.

Fr 17.05.2024 13:41Uhr 00:55 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wahlen/europawahl/video-klartext-degressive-proportionalitaet-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video
Ein Dolmetscher sitzt mit Blick auf das Plenum im EU-Parlament 1 min
Bildrechte: dpa / Maryam Schumacher
1 min 17.05.2024 | 16:31 Uhr

In der EU gibt es 27 Amtssprachen – jedes Dokument, jede Rede im Parlament muss übersetzt werden. Viel Aufwand. Aber hinter der Regelung der Mehrsprachigkeit steckt der Wille, alle EU-Bürger gleich zu behandeln.

Fr 17.05.2024 12:05Uhr 00:58 min

https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/wahlen/europawahl/video-klartext-mehrsprachigkeit-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video