Stilisierter Eisberg, Hochhäuser sowie Schriftzug: Anonym und unzensiert: Medien im Darknet 8 min
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Mo 17.02.2020 15:17Uhr 08:12 min

https://www.mdr.de/medien360g/medienwissen/medien-im-darknet-108.html

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Stilisierter Eisberg, Hochhäuser sowie Schriftzug: Anonym und unzensiert: Medien im Darknet 8 min
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Zwischen Meinungsfreiheit und Kriminalität Was Sie über das Darknet wissen sollten

17. Februar 2020, 17:43 Uhr

„Kriminell, abschalten, verbieten“, sagen Menschen auf der Straße über das Darknet. Konkretes Wissen über Aufbau und Funktionen dieses verborgenen Teils des Internets ist kaum vorhanden. Das beginnt schon damit, dass sich rein technisch das Darknet gar nicht abschalten oder verbieten ließe.

Das Unwissen geht noch weiter: Häufig wird der Begriff Darknet synonym mit dem Tor-Browser verwendet. Der Tor-Browser ist aber nur eines der Netzwerke, die im Darknet aktiv sind. Sollte eine Überwachung oder gar ein Verbot drohen, würde innerhalb kürzester Zeit ein anderes Netzwerk entstehen, dass die Anonymität der Nutzer sichert.

Hinter dem Betrieb solcher Netzwerke stecken aber nicht Menschen mit kriminellen Absichten, sondern Netzaktivisten und Organisationen, denen der Schutz ihrer Daten und die Privatsphäre extrem wichtig sind.

Dafür nehmen sie auch hin, dass beispielsweise das Tor-Netzwerk eben nicht nur Informations- und Bürgerrechtstool ist, sondern auch als virtueller Marktplatz für Drogen, Waffen, Kinderpornografie und Schadsoftware genutzt wird.

Informations- und Bürgerrechtstool

Stilisierter Eisberg mit gelben Markierungen. Dazu die Frage "Was ist das Darknet?" 1 min
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1 min

Clearnet, Deepweb, Darknet...was ist das und was hat ein Eisberg damit zu tun? MEDIEN360G erklärt die sichtbaren und unsichtbaren Seiten des Internets.

Mi 05.02.2020 15:51Uhr 01:10 min

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Das Darknet hat in Ländern mit Regimen, die die Kommunikation der eigenen Bürger streng überwachen und zensieren, eine besondere Bedeutung. Für Menschen in diesen Regionen sind die Zugänge ins Darknet häufig die einzige Möglichkeit, an ungefilterte Informationen zu kommen oder zu kommunizieren.

Nicht-Regierungs-Organisationen (NGO) wie Reporter ohne Grenzen nutzen daher das Tor-Netzwerk, um Informationen auszutauschen. Im Darknet sind aber auch Greenpeace, amnesty international oder Freedom of the Press Foundation zu finden.

Medien: Informationen in beide Richtungen

Die Umgehung von Zensur und Kontrolle ist auch der Grund, warum BBC und Deutsche Welle seit Ende 2019 ihre Angebote ins Darknet stellen. Die Deutsche Welle hat dabei besonders China und den Iran im Visier. Als Erfolg werten die Verantwortlichen im Sender die Resonanz von Nutzern beispielsweise aus dem Iran.

Für die meisten Medien steht aber eine andere Funktion im Vordergrund: Weltweit hätten etwa 80 Medienunternehmen wie The Guardian, New York Times oder Le Monde Briefkästen im Darknet, sagt der Technologie-Journalist Stefan Mey im Gespräch mit MEDIEN360G. Sie ermöglichen Informanten, den Journalisten brisantes Material zuzuspielen.

Stilisierte Person zeigt auf ein Zwiebel, die an eine Tafel gezeichnet ist. 1 min
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1 min

Vom Naval Research Lab über das MIT bis zu Non-Profit-Organisationen: Die Tor-Technologie hat in seiner Entwicklung und Finanzierung namhafte Stationen durchlaufen. MEDIEN360G gibt einen kurzen Überblick.

Do 06.02.2020 14:26Uhr 01:13 min

https://www.mdr.de/medien360g/medienwissen/geschichte-tor-netzwerk-104.html

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In Deutschland ist das Angebot für sogenannte Whistleblower eher überschaubar. Neben taz und Süddeutscher Zeitung unterhalten der Heise-Verlag oder etwa der Sportjournalist Hajo Seppelt solche Briefkästen.

Die Rechercheredaktionen der SZ und taz geben auf Anfrage von MEDIEN360G nur wenige Informationen über die Nutzung der Briefkästen preis. Es wird auf das Prinzip der Verschwiegenheit verwiesen. Nur so viel ist zu erfahren: Es kommen tatsächlich ab und zu Informationen aus Behörden und Unternehmen an, die als Grundlage für weitere journalistische Recherchen dienen.

Kriminalität prägt Image

Die Anonymität eröffnet gleichzeitig Menschen mit kriminellen Absichten große Spielräume. So sind im Darknet auch virtuelle Marktplätze für Drogen, Waffen und Kinderpornografie zu finden. Die Strafverfolgung gestaltet sich entsprechend schwierig. Über den Umfang bzw. den Anteil der kriminellen Inhalte im Darknet gibt es aber faktisch keine konkreten Zahlen.

Dass das Darknet ein schlechtes Image hat, hat mehrere Gründe: Einer ist, dass Medien das Darknet überwiegend im Zusammenhang mit Kriminalität thematisieren. Der andere ist, dass in Deutschland keine Zensur herrscht und die Informations- und Meinungsfreiheit als hohe Güter gelten. Menschen, die Informationen suchen oder tauschen wollen, müssen nicht zwingend im Verborgenen agieren.