Sitzung des MDR-Rundfunkrats am 15. März 2022 in der Neuen Messe Leipzig.
Sitzung des MDR-Rundfunkrats am 15. März 2022 in der Neuen Messe Leipzig. Bildrechte: MDR/PUNCTUM Stefan Hoyer

Rundfunkratsmitglied aus Thüringen MDR-Rundfunkrat entscheidet über möglichen Interessenkonflikt

25. August 2022, 09:34 Uhr

Der MDR-Rundfunkratsvorsitzende Dietrich Bauer ist am 20. August vom Rundfunkratsmitglied Sandra Archut über eine Presseanfrage zu einer möglichen Interessenkollision informiert worden. Zuerst hatte das Freie Wort berichtet. Der MDR Rundfunkrat will den möglichen Interessenkonflikt prüfen und in seiner nächsten Sitzung im Oktober darüber entscheiden.

Sandra Archut wurde vom Arbeitskreis Thüringer Familienorganisationen e.V. in den MDR-Rundfunkrat entsandt. Die mögliche Interessenkollision könnte darin bestehen, dass Sandra Archut einen 25-Prozent-Anteil an einer Erfurter TV-Produktionsgesellschaft hält, die ihrem Ehemann gehört und von diesem geleitet wird. Bei ihrer Entsendung in den MDR-Rundfunkrat zum Ende des vergangenen Jahres hatte Sandra Archut diese Beteiligung nach Angaben des Rundfunkrates nicht angezeigt. Sie selbst sieht keine Anzeichen für eine Interessenkollision, da sie nur einen Minderheitsanteil im betreffenden Unternehmen halte und nicht in die aktive Unternehmensführung eingebunden sei. Der MDR-Rundfunkratsvorsitzende Bauer sieht laut einem Schreiben an die Mitglieder des Rundfunkrats die Beteiligung als diskussionsbedürftig.

Die Mitgliedschaft im Rundfunkrat und im Verwaltungsrat, den sogenannten Gremien des MDR, ist so geregelt, dass Interessenkonflikte möglichst ausgeschlossen sind. In Paragraf 15 des MDR-Staatsvertrags heißt es dazu: "Die Mitglieder des Rundfunkrates und des Verwaltungsrates dürfen keine wirtschaftlichen oder sonstigen Interessen haben, die geeignet sind, die Erfüllung ihrer Aufgaben als Mitglieder des Rundfunkrates oder des Verwaltungsrates zu gefährden". Sollte es hier doch zu einem entsprechenden Interessenkonflikt kommen oder die Möglichkeit dazu gegeben sein, muss das betreffende Mitglied des Rundfunk- bzw. des Verwaltungsrats dies nach der Satzung des MDR dem Gremienvorsitz mitteilen. Rundfunk- bzw. Verwaltungsrat entscheiden dann nach Prüfung der Sachlage, ob eine Interessenkollision vorliegt und die Mitgliedschaft erlischt.

Der Rundfunkrat hat angekündigt, sich in seiner nächsten Sitzung am 10. Oktober 2022 mit dem Thema zu befassen. Bis dahin bleibt Sandra Archut ordentliches Mitglied des Gremiums.

8 Kommentare

Freies Moria am 26.08.2022

@Fakt: Mit Ihrer Aussage behaupten Sie eindeutig, daß ein ganz massiver Links-Rutsch aller Parteien stattgefunden hat.
Auch das macht die AfD zu einer mitte-rechts Partei.
Q.E.D.

Ralf G am 26.08.2022

Ist es wahrscheinlich, dass die Selbstbedienungsmentalität nur im rbb auftritt, obwohl alle Rundfunkanstalten gleiche Strukturen und Bedingungen haben?
Vielmehr stört mich aber die politische Unausgewogenheit des ÖRR.

Fakt am 26.08.2022

@Freies Moria:

Ach, hören Sie doch mit dem größtenteils Unsinn auf. Und selbst wenn: Dass die Zeiten heute andere sind, ist Ihnen bewusst? Na ja, offenbar schwelgen Sie in der Vergangenheit.