Rhododendronblüten
Rhododendren bezaubern mit ihrer Blütenpracht. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Blüten im Garten Rhododendron pflanzen und pflegen

04. Mai 2023, 10:59 Uhr

Rhododendron blüht wunderschön in vielen verschiedenen Farben: Von weiß über zartrosa bis hin zu knalligen Gelb-, Rot oder Lilatönen ist alles dabei. Aber der Strauch benötigt die richtigen Bedingungen, um seine Blütenpracht zu entfalten. Wir erklären, wie das gelingt und empfehlen Sorten, die auch in Zeiten des Klimawandels gut zurechtkommen.

  • Rhododendren brauchen einen halbschattigen Standort sowie sauren, lockeren Boden.
  • Rhododendren werden im Frühjahr oder Herbst gepflanzt. Sie sollten nicht zu tief gesetzt werden.
  • Manche Sorten vertragen auch Trockenheit und Hitze.

Der richtige Standort für Rhododendron

Die meisten Rhododendren fühlen sich wohl im lichten, windgeschützten Halbschatten unter höheren Bäumen und Sträuchern. Die kompakt wachsenden Yakushimanum-Sorten sind jedoch auch für sonnige Standorte geeignet.

Der Boden für die meist immergrünen Sträucher sollte sauer und wegen ihrer zarten Wurzeln locker und durchlässig sein. Dafür eignen sich zum Beispiel verrottete Lauberde oder Grünkompost als Beimischung zum Substrat. Klassischerweise wird auf Torf gesetzt, aber es gibt mittlerweile auch torffreie Alternativen.

Rhododendren gedeihen nicht auf verdichteten, schweren oder trockenen Böden. Im Fachhandel können Sie auch spezielle Rhododendronerde erwerben.

Rhododendren lassen sich gut mit Funkien und Ziergräsern, Zierkirschen oder auch Hartriegel kombinieren. Laubschöne Sorten passen gut zum Japanischem Ahorn.

Rhododendren mit roter und rosa Blüte in Savill Garden in Windsor. 4 min
Bildrechte: Michael Wenkel

Schritt-für-Schritt-Pflanzanleitung für Rhododendren

  1. Vorbereitungen: Wählen Sie einen geeigneten Standort aus, besorgen Sie reichlich groben Torf oder - wenn möglich- eine torffreie Alternative. Vor dem Einpflanzen sollten Sie den Wurzelballen durchdringend wässern, am besten tauchen, bis alle Luftblasen aus dem Ballen entwichen sind. Das kann bis zu fünf Minuten dauern.
  2. Pflanzloch: Heben Sie ein Pflanzloch aus, das etwa drei- bis viermal so breit ist wie die Ballengröße. Es sollte genauso tief wie der Ballen selbst sein.
  3. Erde mischen: Im Verhältnis sollten 50 bis 70 Prozent Torf bzw. Torfalternative mit Gartenerde gemischt werden. So wird der Boden verbessert und ein optimales pH-Niveau geschaffen.
  4. Auffüllen: Der Rhododendron darf nicht zu tief gepflanzt werden. Nach dem Einsetzen ins Pflanzloch sollte die Erde nur bis zur Oberkante des Ballens aufgefüllt werden.
  5. Antreten: Nach dem Auffüllen des Pflanzlochs sichert vorsichtiges, leichtes Antreten den Bodenschluss.
  6. Düngung: Bei der Frühjahrspflanzung sollte spätestens zwei bis drei Wochen nach der Pflanzung gedüngt werden; bei der Herbstpflanzung erfolgt die erste Düngung im darauffolgenden Jahr Mitte April, die zweite Düngung dann Ende Juni. Der Dünger wird locker auf der Bodenoberfläche verteilt.
  7. Gießen: Nach dem Düngen muss angegossen werden.
  8. Mulchen: Vor allem bei Frühjahrspflanzungen sollte die frisch bepflanzte und gedüngte Fläche mit einer ein bis drei Zentimeter dicken Mulchschicht versehen werden.

Rhododendron düngen und schneiden

Vor der Blüte, also Mitte bis Ende April, freut sich der Rhododendron über mineralisch-organischen Dünger. Die Blütezeit dauert je nach Sorte von Mai bis Mitte Juni.

Nach dem Verblühen sollten die Blütenstände vorsichtig ausgebrochen werden, damit die Pflanze auch im nächsten Jahr ihre Kraft in die Blüten- statt in die Samenbildung setzt. Unmittelbar unter den verwelkten Blüten befinden sich schon die neuen Blütenknospen.

Man kann Rhododendron alle ein bis zwei Jahre nach der Blüte einen leichten Formschnitt verpassen. Einen stärkeren Rückschnitt sollten Sie nur dann vornehmen, wenn das Gehölz lange nicht geschnitten worden ist und von innen her zu verkahlen beginnt. Da Rhododendron langsam wächst, sollten Sie zurückhaltend mit einem Schnitt sein. Keinesfalls dürfen Sie den Rhododendron radikal "auf den Stock setzen", das verträgt die Pflnaze nicht. Auch sollten nur sehr gut eingewurzelte Exemplare stärker zurückgeschnitten werden. Bevor Sie also größere Schnittmaßnahmen vornehmen, informieren Sie sich vorher umfassend und lassen Sie sich gegebenfalls von Experten beraten.

Abzwacken der alten Blüte 1 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
1 min

Nach der Rhododendronblüte werden die Pflanzen zurückgeschnitten. Verblühtes und auch gakelige lange Triebe werden entfernt. Hier zeigen wir, wie Rhododendren in Form gebracht werden.

MDR FERNSEHEN So 23.06.2019 08:30Uhr 00:41 min

https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/pflanzenschnitt/rhododendron-schneiden-100.html

Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Video

Rhododendren-Sorten für den Klimawandel

Als Flachwurzler machen den Rhododendren heiße, trockene Sommer stark zu schaffen. Doch es gibt Sorten, die dem Klimawandel trotzen. Hartwig Schepker vom Rhododendron-Park Bremen, der 600 Rhododendronarten und 3.500 -sorten versammelt, setzt beispielsweise auf diese Sorten:

  • Rhododendron 'Checkmate': Ein immergrüner, widerstandsfähiger Rhododendron mit üppiger Blüte und kleinen Blättern. Er ist frosthart bis minus 19 Grad Celsius, verträgt Trockenheit, und braucht keinen Rückschnitt.
  • Rhododendron spinuliferum: Die chinesische Art ist derzeit noch nicht im Handel verbreitet, sie ist absolut trockenheitsverträglich, hitzetolerant und verträgt auch pure Sonne.
  • Rhododendron-Hybride 'Taurus': Die dicken lanzettförmigen Blätter können effektiver mit Hitze und Trockenheit umgehen als viele andere Sorten.

Rote Blüten eines Rhododendron 'Buccaneere' mit Regentropfen in Savill Garden in Windsor. 3 min
Bildrechte: MDR/Michael Wenkel

Rhododendron-Schädlinge und -krankheiten

Vergilbte, gelbe oder braune Blätter und Blütenknospen sind immer ein Anzeichen dafür, dass es dem Rhododendron nicht gut geht. Oft spielt ein nicht idealer Standort oder eine suboptimale Nährstoffversorgung eine Rolle, die die Gehölze anfällig für Krankheiten und Schädlinge machen.

Schädlinge können beim Rhododendron die Rhododendronzikade, die Rhododendronwanze oder der Dickmaulrüssler sein. Dagegen helfen beispielsweise biologische Mittel mit Neem. Kontrollieren Sie die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall und handeln Sie zügig, wenn Sie welche entdecken.

Auch gegenüber diversen Pilzkrankheiten ist die Pflanze anfällig - oft in Kombination mit einem Schädlingsbefall. Auch hier ist schnelles Handeln gefragt. Entfernen Sie betroffene Pflanzenteile und entsorgen Sie diese im Hausmüll statt auf dem Kompost.

Tipp Mehr zum Thema Rhododendronpflege erfahren Sie auch bei der

Deutschen Rhododendron-Gesellschaft
Marcusallee 60
28359 Bremen
Telefon: 0421 - 427 066 19
E-Mail: info@rhodo.org
Website: www.rhodo.org

Rhododendron-Pflanzen in verschiedenen Kübel in einem Steingarten
Rhododendron ist nicht nur zur Blütezeit eine Schönheit. Auch mit dem Laub kann er bezaubern. Bildrechte: MDR/Teresa Herlitzius
Im Überblick
Familie Heidekrautgewächse (Ericaceae)  
Herkunft Nordhalbkugel der Erde  
Standort Halbschatten, windgeschützt  
Boden mäßig sauer (pH-Wert zwischen 4,5 und 5,0), locker, gleichmäßig frisch, ausreichend nährstoffreich  
Blüte weiß, zartrosa, gelb, rot, lila  
Blütezeit Mai bis Juni  
Winterhart ja (bis auf wenige Ausnahmen)  
Schädlinge Rhododendronzikade, Rhododendronwanze, Dickmaulrüssler  
Besonderheiten Viele Rhododendronarten sind giftig.  

Quellen: Holger Hachmann, Hartwig Schepker, MDR Garten

Mehr zu Rhododendron und verwandten Blühpflanzen

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 07. Mai 2023 | 08:30 Uhr