Weg und Gartentor mit Beleuchtung
Licht im Garten sollte immer sparsam eingesetzt werden. Bildrechte: Rundfunk Berlin-Brandenburg

Gute Planung ist alles So bringen Sie Licht in den nächtlichen Garten

09. Dezember 2022, 08:30 Uhr

Licht lässt sich im Garten vielseitig einsetzen. Beleuchtete Treppen und Wege sorgen für eine besondere Stimmung, dienen vor allem aber der eigenen Sicherheit und schrecken Einbrecher ab. Setzen Sie Lichter und Lampen im Garten nur sparsam ein, so vermeiden Sie Helligkeitsstress bei Insekten und anderen Tieren sowie Nachbarn.

Kurz und knapp: Beleuchtung im Garten

  • Dauerhaftes Licht wird im Garten dezent eingesetzt, so dass es nicht blendet und die nachtaktiven Tiere und Insekten nicht stört.
  • Schalten Sie besonders auffällige, bunt-flackernde Winter- und Weihnachtsbeleuchtung aus Rücksichtnahme auf die Nachbarn lieber ab 22 Uhr ab.
  • Dauerhafte Leuchten und Strahler werden so im Garten aufgestellt, dass sie tagsüber nahezu unsichtbar sind. Sie können in Beeten oder durch Steine und Kies verborgen werden, damit die Lampen nicht auffallen.
  • Licht im Garten kann an Wegen und Stufen für mehr Sicherheit sorgen.
  • Erdkabel und eine für den Außenbereich zugelassene Elektroinstallation sorgen für eine sichere Stromversorgung. Die Arbeiten sollten von einem Fachelektriker ausgeführt werden.
  • Inzwischen gibt es auch flexible Beleuchtungssysteme für den Garten, die die Gartenarbeit und -gestaltung auch im Nachhinein erleichtern.
  • Alle Geräte, Anschlüsse, Kabel und Lampen müssen für den Außeneinsatz taugen.
  • Setzen Sie bevorzugt sparsame LED-Lampen ein. Sie verbrauchen wenig Strom und bleiben kühl, so dass Pflanzen in der Nähe nicht unter möglicher Wärmeentwicklung leiden.

Licht 4 min
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Helligkeitsstress für Nachbarn und Tiere vermeiden

Die richtige Stimmung in den Garten zu zaubern, ansprechende Objekte und Pflanzen mit geschickt gesetztem Licht in den Fokus zu rücken, das ist ein Kunst für sich. Es dauert oft Jahre, bis alles perfekt beleuchtet ist. Doch eine große Illumination des Gartens sollte festlichen Anlässen vorbehalten bleiben. Pflanzen und Tiere des Gartens geraten sonst unter Helligkeitsstress. Auch auf die Nachbarn sollte Rücksicht genommen werden: Wild flackernde Weihnachtsbeleuchtung zum Beispiel wird am besten um 22 Uhr vom Strom genommen, um die Nachtruhe nicht zu stören.

Grelles Licht ist auf Dauer für den Garten nicht geeignet, da es nicht sehr stimmungsvoll wirkt. Es lockt überdies zu viele Insekten an und verwirrt die Sinne der Tiere. Licht mit starkem Gelb-Orange-Anteil oder spezielle Filtergläser über zu grellen Lampen schützen das Leben der nachtaktiven Insekten.

Elektroinstallation im Garten: Am besten mit Erdkabeln

Ob für den klassischen Faltstern am Hauseingang oder den künstlichen Kirschbaum mit 1.200 leuchtenden LED-Blüten im Garten: Ohne Stromanschluss geht es nicht.

Draußen für Steckdosen zu sorgen, ist jedoch nicht leicht. Wer sich elektrisches Licht wünscht, das sich bequem vom Haus aus an- und ausschalten lässt, setzt am besten auf wetterbeständige Erdkabel. Im Garten herrschen extreme Belastungen für alle Bauteile: Kabel, Lampen und Steckdosen müssen mit Hitze, Frost und Feuchtigkeit zurechtkommen. Vor allem Wasser ist der natürliche Feind jeder Elektroinstallation. Eindringende Feuchtigkeit gefährdet nicht nur Gartenleuchten oder Steckdosen, sie kann sich auch lebensgefährlich für die Anwender auswirken. Statt einer oberirdischen Kabelverlegung empfiehlt es sich daher, geschützte Erdkabel durch den Garten zu ziehen. Am besten wird das gleich bei der Anlage des Gartens erledigt. Leitungen sollten so tief im Boden versteckt werden, dass sie frostfrei bleiben und beim Umgraben oder Pflanzen nicht beschädigt werden. Das ist bei einer Tiefe ab mindestens 70 Zentimetern gewährleistet. Die Erdkabel werden auf ein Sandbett gelegt. Dank seiner losen Struktur lässt Sand das Wasser am schnellsten durchrinnen, Staunässe wird vermieden. Lassen Sie die Arbeit aus Sicherheitsgründen am besten von einem Fachelektriker durchführen.

Vor den Erdarbeiten sollten sich die Gartenbesitzer mit den Elektrikern über ihre Wünsche und Vorstellungen unterhalten. Üblich ist die Verlegung dreipoliger Erdkabel mit gelbgrünem Schutzleiter. Wer aber gleich ein fünfpoliges Kabel verlegt, kann daran eine Steckdose, gleichzeitig aber auch noch eine Gartenleuchte oder ein Gartengerät anschließen und diese unabhängig von der Steckdose ein- und ausschalten. Achten Sie darauf, dass das Kabel locker liegt und nicht unter Zug steht. Darüber kommt ebenfalls eine mindestens zehn Zentimeter hohe Schicht Sand. Empfohlen wird in sensiblen Bereichen zusätzlich eine Abdeckung mit Ziegelsteinen. Überlegen Sie auch, ob im Verlauf der Kabelbahn möglicherweise später eine Baumpflanzung mit tiefem Erdaushub geplant ist. In der Regel wird das Erdkabel so dicht wie möglich entlang der Wege oder Terrassenpflasterung gelegt, weil dort auch später höchstwahrscheinlich keine tiefen Pflanzarbeiten ausgeführt werden.

Lieber eine Steckdose mehr einplanen als eine zu wenig

Es gibt auch schützende Kabelabdeckungen oder Rohre, durch die man die Leitungen ziehen kann. Die Verlegung im Rohr macht einen späteren Austausch oder das Einziehen eines zusätzlichen Kabels ohne viel Aufwand möglich.

In einen kleinen Garten, wo die Kabel nach individuellen Wünschen verlegt werden, sind die starren Abdeckungen und Rohre aber eher unüblich. In jedem Fall muss ein nicht verrottendes PVC-Warnband über die Sandabdeckung gelegt werden. Anschließend sollte der Verlauf der Kabelbahnen fotografiert werden. So lässt sich auch Jahre später noch nachvollziehen, wo die Leitungen verborgen sind.

Wo Lampen geplant sind, wird eine Kabelschlaufe nach oben gezogen. Wenn große Gehölze im Garten stehen oder deren Pflanzung vorgesehen ist, kann unterhalb des Baumes ein Anschluss platziert werden. So kann später die Krone stimmungsvoll angestrahlt werden. Denken Sie aber gerade bei Deko-Beleuchtung auch immer an die Tiere und Insekten im Garten! Auch eine Steckdose mit Doppelstecker im hinteren Bereich des Gartens kann sich als nützlich erweisen. Dort können Elektrogrill, elektrischer Rasenmäher, Heckenschere oder eine zusätzliche Lampe angeschlossen werden. Denn es gelingt selten, die Beleuchtung bereits im kahlen, noch nicht bepflanzten Garten perfekt zu gestalten. Wichtig zu wissen ist auch, dass im Außenbereich andere Vorschriften für die Elektroinstallation gelten als im Wohngebäude. Alle Steckverbindungen, Schalter, Lampen und Strahler müssen für den Außenbereich geeignet und zugelassen sein.

Bodenleuchten sind mit einem Erdspieß ausgestattet. Schwenkbare Leuchten sind im Garten ideal, denn Bäume wachsen und verändern sich im Laufe der Jahreszeiten. Der Lichtstrahl kann so immer optimal ausgerichtet werden.

Flexible Systeme erleichtern Umgestaltung und Gartenpflege

Inzwischen gibt es auch flexible Beleuchtungssysteme, die generell die Gestaltungsmöglichkeiten und das Arbeiten im Garten erleichtern. Dabei müssen die Kabel nicht tief vergraben, sondern nur flach auf dem Boden verlegt werden. Diplom-Ingenieur Jörg Schlichtiger hält das für eine gute Variante: "Eine oberirdische Verlegung ist natürlich viel besser, da man das Kabel zur Seite legen kann, wenn man pflanzen oder graben möchte. So beschädigt man es auch nicht aus Versehen, weil man es ja immer sieht.“

Das Praktische an diesen flexiblen Systemen ist, dass sich eine Lampe an jeder beliebigen Stelle des Kabels anschließen lässt. Dafür gibt es Schnellverbinder, die sich regelrecht ins Kabel bohren. Wird der Standort verändern, lässt sich der Verbinder einfach wieder entfernen. Nach Angabe der Hersteller schließen sich die Löcher aufgrund des elastischen Materials nach dem Herausnehmen der Lichter wieder.

Kabel mit kleinen Löchern
So sehen die Löcher im Kabel aus, die der Verbinder hinterlässt. Bildrechte: Rundfunk Berlin-Brandenburg

Stufen und Wege: Licht sorgt für Sicherheit im Garten

Licht kann im Garten auch für Sicherheit sorgen. Leuchten Sie Wege und Stufen dezent aus. So verschwinden Stolperfallen. Für das Ausleuchten von Wegen und Stufen eignen sich Lampen, die nur nach unten oder zur Seite strahlen, also nicht blenden. Kleine in den Boden eingelassen Leuchten können dafür ebenfalls gut verwendet werden.

Weg und Gartentor mit Beleuchtung
Beleuchtete Wege sorgen für mehr Sicherheit im Garten. Bildrechte: Rundfunk Berlin-Brandenburg

Beleuchtung zeitlich steuern

Ob aus dekorativen oder Sicherheits-Gründen: Die Beleuchtung im Garten ist nur im Dunkeln nötig. Damit das Licht auch wirklich nur im Dunkeln leuchtet, gibt es verschiedene Schaltmöglichkeiten:

  1. Dämmerungsschalter mit Trafo: Mit einem Dämmerungsschalter können Sie Ihren Garten automatisiert beleuchten. Wird ein bestimmter Helligkeitswert unterschritten, schaltet er die Beleuchtung ein. Es gibt Dämmerungsschalter, die dann eine programmierte Zeit lang an bleiben. Andere Varianten schalten die Beleuchtung ab, sobald es wieder hell genug ist.
  2. Funkfernbedienung: Mit einer Funkfernbedienung können Sie beispielsweise ganz bequem vom Haus aus die Beleuchtung im Garten bedienen. So können Sie das Licht im Garten ganz gezielt nutzen.
  3. Bewegungsmelder: Mit Bewegungsmeldern wird der Garten nur dort und nur dann beleuchtet, wenn es nötig ist. Gerade für Wege und Einfahrten sind sie eine gute Lösung.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Garten | 09. Dezember 2018 | 08:30 Uhr