Fr 17.05. 2024 18:00Uhr 60:00 min

Gemälde, ein Mann steht auf einem hohen Felsen, vor ihm eine Landschaft mit Felsen und Nebelschwaden.
Caspar David Friedrichs berühmtes Bild "Der Wanderer über dem Nebelmeer" – es atmet förnlich die Stimmung im Elbsandsteingebirge. Bildrechte: picture-alliance/ dpa/dpaweb | Folkwang-Museum/Elke Walfo
MDR KULTUR - Das Radio Fr, 17.05.2024 18:00 19:00
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MDR KULTUR Spezial

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"Friedrichs Wege - Unterwegs in den Landschaften von Caspar David Friedrich"

Eine Sendung von Grit Krause

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250 Jahre Caspar David Friedrich - das Jubiläumsjahr 2024 ist im vollen Gange und an den Orten, in den Städten, die sich mit dem Leben des Malers verbinden, feiert man ihn mit zahlreichen Ausstellungen, Vorträgen, Festen und nicht zu vergessen, Wanderungen. In Dresden, wo er über 40 Jahre lang gelebt hat und die Hauptwerke des Landschaftsmalers entstanden sind, laufen die Vorbereitungen für die große Sonderschau "Caspar David Friedrich. Wo alles begann" auf Hochtouren. Sie wird am 24. August eröffnet.

Doch bereits jetzt kann man an den Friedrich-Orten auf seinen Spuren wandeln, denn seine Inspirationsquellen fand er in der Natur, auf seinen Wanderungen in der landschaftlichen Umgebung Dresdens, aber auch darüber hinaus, nicht zuletzt in seiner einstigen Heimat in Greifswald und an der Küste Rügens. Sie laden Friedrich-Fans, aber auch Wandrerinnen, Wanderer und Touristen ein, auf Entdeckungstour zu gehen und den genius loci auf sich wirken zu lassen.

So zog und zieht es Caspar-David-Friedrich-Kenner seit vielen Jahren zur Motivsuche in die Sächsische Schweiz, um dem berühmten Landschaftsmaler auf die Spur zu kommen. Allen voran der Dresdner Pfarrer Karl-Ludwig Hoch und Friedrich-Forscher Frank Richter, die unzählige Orte, wo Friedrich einst sein Skizzenbuch auspackte, gefunden, dechiffriert und dokumentiert haben. Inzwischen sind sie mit einem eigenen Wanderweg verbunden: Krönung des Ganzen wahrscheinlich die "felsige Kuppe" an der Kaiserkrone, auf der der "Wanderer über dem Nebelmeer" steht.

Sechs Mal wanderte Caspar David Friedrich auch über die Insel Rügen. Diese Reisen sind ebenfalls durch seine Skizzenbücher nachvollziehbar. Denn gezeichnet hat Caspar David Friedrich gerade in der Natur, mit akribischen Datumsangaben. Eine dieser Reisen, und zwar die Hochzeitsreise greift eine Graphic Novel auf, die im Dresdner Sandstein-Verlag erschienen ist: "1818. Caspar David Friedrich mit Caroline in Greifswald." Ein Blick nicht nur in das Leben des Künstlers und seiner Familie, sondern auch in die Vergangenheit der Region – inspiriert von den Meisterwerken Friedrichs.

Seine Wanderungen führten den Maler auch durch Böhmen. Die Werke sind davon fast genauso stark inspiriert wie von seiner norddeutschen Heimat. Künstlerisch verknüpft er beides in der "Ruine Eldena im Riesengebirge". Ein Blick auf Friedrichs Bilder "Huttens Grab" oder "Der Träumer" nimmt Betrachtende wiederum mit auf den Oybin im Zittauer Gebirge, wo er 1810 auf dem Weg ins Riesengebirge Station machte: zur Ruine eines Klosters, das einst Karl IV. auf dem Fels errichten ließ, einem der wenigen Caspar-David-Friedrich-Orte, die noch genauso erhalten sind wie zu Zeiten, als sich der Maler dort aufhielt.

In einer siebeteiligen Serie in Zusammenarbeit mit NDR Kultur erkunden Reporterinnen und Reporter bereits die ganze Woche über (ab 13.5.) Landschaften Caspar David Friedrichs in Sachsen, Böhmen und Vorpommern und erzählen von den Orten seines Lebens und seiner Kunst.

* 18:15 Uhr - "Friedrichs Wege": Wanderungen auf der Insel Rügen -. mehr als Kreidefelsen
Die Insel Rügen wirbt mit dem Slogan: "Sie kennen die Kopien - Wir haben die Originale". Und meint damit natürlich vor allem die von Caspar David Friedrich gemalten Kreidefelsen,. Die ältesten Buchen im Nationalpark Jasmund standen schon, als Caspar David Friedrich dort 1818 Skizzen für sein Gemälde "Kreidefelsen auf Rügen" anfertigte. Das Originalbild kommt zum Jubiläum zurück an die Ostsee: Mitte August beginnt im Pommerschen Landesmuseum in Greifswald die Ausstellung „Sehnsuchtsorte“. Passend dazu feiert man auf Rügen im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl vom 19. bis zum 25. August die Romantiktage. Im Jubiläumsjahr kann man nun auch genau verorten, wann Friedrich wo auf der Insel gezeichnet hat. Seine Wanderungen sind jetzt als Kunst-Pilgerwege ausgewiesen. Und er ist auch sonst plötzlich wieder da. Juliane Voigt berichtet.

* 18:20 Uhr - "Friedrichs Wege": Friedrich in Dresden - Wo alles begann
Dresden war für Caspar David Friedrich zur zweiten Heimat geworden, 40 Jahre, bis zu seinem Tod 1840 hat er dort gelebt, im Dresdner Atelier sind seine Hauptwerke entstanden, die heute weltweit als bedeutendste Zeugnisse der Deutschen Romantik gelten. Einige davon sind im Albertinum, der Galerie Neue Meister der Staatlichen Kunstsammlungen ausgestellt, noch mehr zu sehen gibt es dann, wenn im August die Jubiläumsausstellung(en) eröffnet. Einer der Kuratoren, die diese Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen aktuell vorbereiten, ist Holger Birkholz, und mit ihm schauen wir jetzt auf Friedrichs Zeit in Dresden.

* 18:30 Uhr - "Friedrichs Wege": Sehnsuchtsort Felsenwelt: Wie der Wanderer über dem Nebelmeer
Es ist das Jahr des Caspar David Friedrichs: Zu seinem 250.Geburtstag wird er nahezu neu entdecket und vor allem mit zahlreichen Ausstellungen gefeiert. Doch nicht nur Kunstmuseen erhoffen und verzeichnen Besucherrekorde, sondern auch in der Sächsischen Schweiz unweit von Dresden rechnet man mit Scharen von Friedrich-Fans und - kennern, die in den kommenden Wochen den genius loci auf sich wirken lassen wollen: Dort, wohin sich Friedrich zurückzog, in die Natur, und wo er vielfach Inspiration für seine weltberühmten Gemälde fand, allen voran "Der Wanderer über dem Nebelmeer". Wo sich heute noch Motive dafür in der Sächsischen Schweiz finden und wie sie sich dechiffrieren lassen, dieser Frage ist - zwischen Archiv und Landschaft - Blanka Weber nachgegangen.

* 18:40 Uhr - "Friedrichs Wege": Der Friedhof der Romantiker
Mit Bildern wie "Der Mönch am Meer", "Zwei Männer in Betrachtung des Mondes" oder "Kreuz im Gebirge" revolutionierte Caspar David Friedrich vor über zwei Jahrhunderten die Malerei. Ostsee- und Hafenbilder, aber auch die Felsen in Sachsen und die Berge in Böhmen faszinierten ihn als Motive. Die längste Zeit seines Lebens verbrachte Friedrich in Dresden. Dort starb er, dort liegt er begraben. Kurz vor dem 250. Geburtstag wird jetzt das Grab des Romantikers neu erweckt werden. Am 5. September soll die Friedrich-Ruhestätte um ein Denkmal erweitert werden. Schon jetzt lohnt der Besuch des Friedhofs der Romantiker. Mario Süßenguth war dort.

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